: Total daneben
(TAZ VOM 15. APRIL 2029) Die Ostermärsche sind auch dieses Jahr wieder gut besucht worden. Kein Wunder, kommentierte Jerzy Szewzow, schließlich wisse kaum ein Teilnehmer, dass er eigentlich eine politische Demonstration besuche. Die Veranstalter sollten dann aber so ehrlich sein und ihren Umzug nicht als Friedensmarsch verkaufen.
Euer Kommentar zu den Ostermärschen war echt total daneben. Man hatte den Eindruck, als würdet ihr die Leute und ihr Anliegen überhaupt nicht kapieren. Dann schreibt halt nicht drüber! Als ob tausende für nichts auf die Straße gehen würden und die Ostermärsche eine Art Love Parade wären. Das ist wirklich eine Frechheit. Zu denen geht doch deshalb kein Mensch mehr, weil sie keine Botschaft haben und sie für nichts eintreten. Bei so was merkt man halt, dass ihr auch für überhaupt nichts mehr eintretet. Was daran noch links sein soll, könnt ihr mir ja mal verraten. Wenn ihr weiter so einen Mist schreibt, bin ich auf jeden Fall die längste Zeit euer Abonnent gewesen.
KATHARINA POLTERMANN, ERFURT
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
