Wochenübersicht: Kinderhort: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Früher war alles besser. Wer sich bei solchen Gedanken ertappt, die niemals zu denken er sich doch dereinst vorgenommen hatte, der hat vielleicht nur Kinder bekommen und bei deren Großwerden ein paar Veränderungen bemerkt. Früher auf jeden Fall, da hatte man als Kind keine Playstation, es gab keine Videorekorder, kein Internet und schon gar keine Handys, keine 33 Kabelkanäle und sowieso entschieden weniger Ablenkung. Früher, Obacht, jetzt kommt’s: Früher las man … Comics, aber hin und wieder tatsächlich auch ein gutes Buch. Den Sprösslingen die in Vergessenheit zu sinken drohenden Segnungen des niedergeschriebenen Wortes nahe zu bringen, wird heute in der Internationalen Buchhandlung Le Matou versucht: Dort findet ab 15 Uhr unter dem Titel „Motordu sur la Botte d’Azur“ eine Lesereise in unser schönes Nachbarland Frankreich statt. Eingeladen zum Zuhören und Malen sind Kinder ab fünf Jahre. Morgen wird die Literarisierungskampagne fortgesetzt im Literaturhaus Berlin ab 11 Uhr von Hubert Schirneck, Robert Habeck und Susanne Friedmann: Bei ihrem „Ohrenbär-Lese-Mini-Marathon“ mit allerlei Geschichten um das Thema Reise werden sie von Friedemann Graef am Saxofon unterstützt. Anschließend feiert die Neue Gesellschaft für Literatur im Palais am Festungsgraben ihr 30-jähriges Bestehen. Da wird es nun auch langsam Zeit, den Nachwuchs anzufixen. Und weil der erste Schuss traditionell umsonst ist, gibt es ab 14 Uhr bei freiem Eintritt ein Programm, das sich zum Teil bereits an ein Publikum wendet, das noch nicht einmal lesen kann. Was zugegebenermaßen nicht etwa daran liegt, dass früher alles und also auch das oft beklagte Bildungssystem besser war, sondern daran, dass Thomas Schallnaus Programm „Rüssel und Wasser“ und Hannelore Teutsch mit „Yvonne“ sich bereits an Fünfjährige wenden.
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