: Gewaltfreie tolerieren
Autonome diskutieren ihr Selbstverständnis in der Flora: Abgrenzung zu anderen Gruppen führt in die Sackgasse
Sind das nicht die Steineschmeißer vom schwarzen Block? Laut Fritz Storim von der Anti-AKW-Gruppe SAND bleibt das häufig die einzige Assoziation von Außenstehenden zu Autonomen. „Doch wir begreifen uns viel zu oft als geschlossene Gruppe und wirken dann wie eine Sekte.“ Unmut mache sich auch im eigenen Lager breit: Die Selbstdefinition funktioniere nur noch über Abgrenzung zu PDS und Grünen, eigene politische Inhalte würden nicht entwickelt. Zur Bestandsaufnahme und Neufindung unter dem Motto „Autonome in Bewegung“ laden deshalb verschiedene Gruppen am heutigen Sonnabend ab 17 Uhr in die Rote Flora ein.
„Durch eine herablassende Haltung gegenüber bürgerlichen Spektren haben wir uns isoliert“, meint Joachim Täubler von derSAND-Gruppe, die neben Vertretern von RadioAktiv (FSK), Roter Flora, Schwarzmarkt, Café Niemandsland und anderen das Treffen organisieren. Täubler hofft, dass sich die Teilnehmer offen für den Dialog mit anderen Gruppen zeigen. Auch gewaltfrei agierende Aktivisten seien willkommen: „Ein Armutszeugnis, wenn es denen gegenüber wieder hieße: Zieht euch doch in eure Kirchenkreise zurück!“
Wie ist der Begriff „autonom“ entstanden? Ist die Bewegung nicht historisch abgehakt? Neben diesen Themen steht auch die Berliner Autorengruppe „A.G. Grauwacke“ zum Gespräch bereit. Ihr subjektives Geschichtsbuch „Autonome in Bewegung“ kann unter http://autox.nadir.org diskutiert und um eingene Berichte ergänzt werden. Stephanie Janssen
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