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Deutsche Provinzbürgermeister im Pentagon

Sie wollten es endlich wissen: US-Militär hält an Ramstein und Spangdahlem fest, andere Standorte sind bedroht

FRANKFURT taz ■ Nach langem Rätselraten über Erhalt oder Abbau von US-amerikanischen Militärstandorten in Deutschland wollten zwölf deutsche Provinzbürgermeister und Landräte es endlich genauer wissen. Kurzerhand kündigten die Standort-Beherberger ihren Besuch im Pentagon an. Und siehe da: Sie wurden prompt vom Oberbefehlshaber der US-amerikanischen Streitkräfte, General Richard B. Meyers, empfangen, wie der Oberbürgermeister von Kaiserslautern, Bernhard Deubig (CDU), jetzt auf einer Informationsveranstaltung erklärte.

Das Verblüffende: Die Kommunalpolitiker wurden umfassend informiert. Der rheinland-pfälzischen Landesregierung dagegen hatte die Führung der US-Streitkräfte in Deutschland noch im April die kalte Schulter gezeigt. Die Kommunalpolitiker jedenfalls konnten schon einmal die Zusicherung der US-Militärs mit nach Hause nehmen, dass die US-Luftwaffenstandorte Ramstein und Spangdahlem nicht angetastet, sondern – wie vorgesehen – zügig weiter ausgebaut würden. Ob Spangdahlem auch Standort für das 52. Jagdgeschwader bleibe, sei dagegen eine noch offene Frage, sagte Andrea Oliver der taz. Sie ist die Verbindungsbeauftragte der Stadt Kaiserslautern zu den US-Streitkräften in der Region rund um „K-Town Germany“.

Nicht festlegen lassen wollten sich die US-Militärs bei der Frage nach der Zukunft von Standorten der US-Army in Deutschland. Es seien verschiedene Optionen erarbeitet worden. Unter anderem werde über einen generellen Abzug von 75 Prozent der in „Old Germany“ stationierten US-Truppen nachgedacht. Mit Blick auf die Osterweiterung der Nato sei deren Verlegung etwa nach Polen oder Bulgarien angedacht worden. Mit Rachegedanken gegen Deutschland wegen der Haltung der Bundesregierung während des Irakkrieges jedenfalls habe das alles „absolut nichts zu tun“, so Oliver bestimmt. Im Gespräch sei auch eine Schließung von Standorten in Hessen und die Verteilung der GIs auf traditionelle Standorte in Rheinland-Pfalz. Und die US-Streitkräfte würden aus Kostengründen wohl bald kürzere Stationierungszeiten für die GIs beschließen. Dann nämlich könnten die Familien zu Hause in den Staaten bleiben. Das alleine wäre schon ein schwerer Schlag für die Wirtschaftskraft der gesamten Region, klagte der Kaiserslauterer OB Deubig. US-Kennerin Oliver bleibt optimistisch. Schließlich sei auch das noch nicht beschlossene Sache, sondern „nur eine Option“.

KLAUS-PETER KLINGELSCHMITT

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