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Einblick (6)

Gerd Harry LybkeGalerist

taz: Seit wann und warum leben Sie in Berlin?

Gerd Harry Lybke: 1992 bin ich nach Berlin gezogen. Vorher existierte Berlin natürlich schon lange als „Projektionsfläche Zukunft“.

Wie wichtig ist der Standort Berlin für Ihre Arbeit?

Berlin ist derzeit der einzige internationale Ort in Deutschland. Alle Kommunikationsebenen, die von außen Deutschland berühren, haben ihren Schnittpunkt in der Stadt. Berlin ist so, wie wir es heute erleben, in den letzten 12 Jahren komplett neu entstanden, und als einzige Stadt in Deutschland hat Berlin wirklich etwas von West/Ost. Das spiegelt sich in den Arbeiten der Kunst, den Blickpunkten der Sammler und den Energieströmen aller Protagonisten wider.

Woran arbeiten Sie gerade?

Wir, das heißt Kerstin Wahala, Birte Kleemann, Elke Hannemann, Ulrike Bernhard, Johanna Chromik und Sebastian Klemm, arbeiten wie immer an der Professionalisierung der Abläufe in der Galerie in Berlin und am Ausbau eines neuen Standorts der Leipziger Galerie, der September 2004 präsentiert werden kann.

Was wundert Sie in der Berliner Kunstlandschaft am meisten?

Verwunderlich ist, dass das hohe Angebot an qualitativer, aktueller Kunst in den Galerien nicht in dem Maße von den Museen Berlins aufgenommen wird, wie es dagegen international der Fall ist. Gegenwartskunst aus Berlin ist präsenter in internationalen Ausstellungszusammenhängen als in der Stadt, aus der sie kommt.

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