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Rumsfeld auf Werbetour in Südostasien

Auf einer Sicherheitskonferenz in Singapur fordern die USA eine Truppenstationierung in der Region

BANGKOK taz ■ US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte nur die eine Botschaft parat: „Heute, in einer neuen Ära, ist die Kooperation mit unseren Freunden und Verbündeten in Asien bedeutsamer denn je“, sagte er auf einer regionalen Sicherheitskonferenz asiatisch-pazifischer Staaten am Wochenende in Singapur. Der Terrorismus bedrohe die Stabilität der internationalen Ordnung und die Zukunft der zivilen Gesellschaft. Dabei haben die USA offensichtlich nur ihre eigenen Interessen im Blick: die Stationierung von Truppen an strategisch wichtigen Punkten in Südostasien, und das laut Rumsfeld „ziemlich bald“.

Die Retourkutsche erfolgte prompt: Die Präsenz von US-Militärs würde die Gefahr des islamistischen Extremismus nur noch anfachen, stellte der malaysische Verteidigungsminister Najib Razak unmissverständlich klar. Vorstellbar seien jedoch der Austausch von Geheimdienstinformationen zwischen Malaysia, Indonesien, Singapur und den USA sowie verschärfte Bemühungen, die Finanzströme von Terroristen zu blockieren, so Najib vor dem Hintergrund früherer US-Gedankenspiele. Bereits im April hatte der Kommandant der US-Einheiten im Pazifik, Admiral Thomas Fargo, die Option ins Spiel gebracht, mit zusätzlichen Einheiten und Hochgeschwindigkeitsschiffen die Straße von Malakka zu schützen. Dieser schmale, viel befahrene Seeweg zwischen der malaysischen Halbinsel, Singapur und dem indonesischen Sumatra gilt als potenzielles Terrorziel.

Nicht nur wegen der Frage der Truppenstationierung hatte Rumsfeld in Singapur keinen leichten Stand. Zuvor hatte Regierungschef Goh Chok Tong deutlich gemacht, dass die einseitige Haltung der USA gegenüber dem israelisch-palästinensischen Konflikt dazu beigetragen habe, den globalen Terror anzuheizen. „Ein ausgewogenerer Zugang zum Nahostkonflikt, der berücksichtigt, dass es Recht und Unrecht auf beiden Seiten gibt, muss die zentrale Säule im Kampf gegen den Terror werden“, forderte Goh. Die USA, die unabdingbar für die Lösung des Konflikts seien, wären gleichzeitig Teil des Problems.

Mit dem Irakfeldzug ohne UNO-Mandat habe die US-Administration eine „Büchse der Pandora“ geöffnet, monierte auch der ansonsten als zurückhaltend geltende malaysische Premier Abdullah Ahmad Badawi vor Beginn der Konferenz. Doch Rumsfeld focht die Kritik nicht an, zumal der enge US-Verbündete Australien versprach, die USA bei ihren Plänen in Südostasien zu unterstützen. NICOLA GLASS

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