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Britische Abgeordnete unter Beschuss

Parlamentarier berichten von Schüssen israelischer Soldaten im Gaza-Streifen. Abgeordnete: „Dachte, die wollen uns töten“. Armeesprecherin kann den Vorfall nicht bestätigen. Erneute Luftangriffe auf Metallwerkstatt und leer stehende Läden

AUS JERUSALEM SUSANNE KNAUL

Drei britische Parlamentarier gerieten am Wochenende unter israelischen Beschuss. Die Politiker waren mit Fahrzeugen der Vereinten Nationen unterwegs im südlichen Gaza-Streifen, als die Kugeln nur wenige Zentimeter „über unsere Köpfe hinweggeflogen“, so die liberaldemokratische Baronin Northover gegenüber dem Sender BBC. Sie habe gedacht, dass „die Soldaten uns töten wollten“. Der Beschuss habe ihr „die willkürliche Gewalt, der die Palästinenser täglich ausgesetzt sind“, vor Augen geführt, so die Parlamentarierin.

Eine israelische Armeesprecherin bestätige, dass die britischen Politiker am Samstag Beschwerde eingelegt und eine Erklärung gefordert hätten. „Uns ist über die Sache darüber hinaus nichts bekannt.“ Der Besuch der Parlamentarier sei „weder mit der israelischen Verteidigungsarmee noch mit dem Außenamt abgesprochen worden“. Am Ort des Zwischenfalls war vor gut einem Jahr der britische Friedensaktivist Tom Hurdall angeschossen worden. Er erlag wenige Monate später seinen Verletzungen. In der fraglichen Region kommt es, laut Militärangaben, regelmäßig zu Gefechten zwischen Palästinensern und Soldaten. Noch sei nicht erwiesen, dass die Schützen tatsächlich aus den Reihen der israelischen Armee stammen, so die Armeesprecherin.

Am Wochenende fanden erneut Luftangriffe auf die Stadt Gaza und den südlichen Gaza-Streifen statt. Eine Metallwerkstatt und mehrere leer stehende Läden wurden zerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden. Israels Premierminister Ariel Scharon stritt unterdessen Berichte ab, denen zufolge Israel entlang der Grenze zwischen dem Gaza-Streifen und Ägypten Gräben ziehen lässt. Eine solche Maßnahme werde erst nach Absprache mit den ägyptischen Sicherheitschefs relevant, meinte er im Verlauf der sonntäglichen Kabinettssitzung. Berichten der liberalen Tageszeitung Ha’aretz zufolge ist ein 15 bis 25 Meter tiefer Graben geplant, der zwischen 100 und 120 Meter breit sein soll. Israel wie die Palästinenser bewerten die ägyptische Unterstützung hinsichtlich der Sicherheitsvorkehrungen für den israelischen Abzug aus dem Gaza-Streifen gleichermaßen positiv. Großen Raum fand am Sonntag in den israelischen Medien die Berichterstattung über den Gesundheitszustand von Präsident Husni Mubarak, der zur medizinischen Behandlung in die Bundesrepublik reiste. Der palästinensische Premierminister Ahmed Kurei erklärte, die ägyptische Hilfe sei gewissermaßen ein „Rettungsring für die Palästinenser und ihre Führer“.

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