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Fünf Tote bei Attentat auf Haiti

Fahrzeugkonvoi mit Vertretern des Innenministeriums gerät in bewaffneten Hinterhalt

PORT-AU-PRINCE taz ■ Mitglieder einer bewaffneten haitianischen Oppositionsgruppe haben am Freitagnachmittag bei einem Überfall auf eine Fahrzeugkolonne des haitianischen Innenministeriums fünf Personen ermordet und mehrere Personen verletzt. Darunter soll nach Informationen der dominikanischen Tageszeitung Hoy auch ein führendes Direktoriumsmitglied des Innenministeriums sein. Premier Yvon Neptune bestätigte am Freitagabend im haitianischen Rundfunk den Überfall.

Der Angriff ereignete sich in der Zentralprovinz des Landes, 100 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince. In der Nähe der haitianischen Grenzstadt Belladere sollten die Angehörigen des Innenministeriums an der Amtseinführung eines Bürgermeisters teilnehmen. Die Kolonne sei in den Hinterhalt einer bewaffneten Gruppe geraten, erklärte ein Mitglied einer radikalen Oppositionsgruppe auf der Insel. Die Gruppe kontrolliere seit Monaten die Region des Zentralhochlandes nahe der dominikanischen Grenze. Sie betrachte die Region als „befreite Zone“.

Nach Informationen des haitianischen Rundfunksender Radyo Ginen sollen die Angreifer ehemalige Armeeangehörige sein, die sich zu einer „Armee ohne Mutter“ zusammengeschlossen hätten. Sie sollen die Ermordeten verstümmelt haben und seien dann mit einem gestohlenen Geländewagen geflohen. Im haitianischen Bergland nahe der Grenze zur Dominikanischen Republik häufen sich in den letzten Monaten Zusammenstöße zwischen „bewaffneten Gruppierungen“ und Polizeieinheiten. Bisher sind etwa 20 Menschen bei bewaffneten Angriffen der Gruppe getötet worden. HANS-ULRICH DILLMANN

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