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OP-grünes Obdach

Karge Zellen in Kieznähe: Die Zentralambulanz für Betrunkene (ZAB) ist gestern am Millerntor wieder eröffnet worden. Platz für bis zu 18 Ausnüchterungsbedürftige

Die Männer in den blauen Uniformen sind guter Dinge. „Ich dachte“, sagt einer, „jeder kriegt hier einen Schnaps ... aus sichergestellten Beständen?“ Doch auf den Tischen findet sich ausschließlich Nichtalkoholisches. Immerhin war der Anlass der gestrigen Zusammenkunft vieler Uniformierter die Schlüsselübergabe am neuen Standort der Zentralambulanz für Betrunkene (ZAB) in der 1875 erstmals bezogenen Millerntorwache am Holstenglacis.

Die laut Innenbehördenstaatsrat Stefan Schulz (CDU) „in dieser Form einzigartige“ ZAB bietet bis zu 18 Ausnüchterungsbedürftigen die Möglichkeit, in kargen, wenig anheimelnd in OP-grün gehaltenen Zellen zu übernachten. Zuvor muss durch einen Arzt ihre so genannte „Verwahrfähigkeit“ festgestellt worden sein: Wie bereits am alten Standort in St. Georg tut in der ZAB nicht dauerhaft ein Mediziner Dienst, allzu schwere Fälle landen deshalb nicht hier, sondern im Krankenhaus. So betonte Oberbranddirektor Dieter Farrenkopf die „strategisch günstige Lage“ zwischen den AKs Altona und St. Georg sowie der Rettungswache Sedanstraße.

Seit dem 1. April vorigen Jahres wird die ZAB von der Hamburger Feuerwehr getragen und ist jetzt formal eine Außenstelle der Feuerwache Altona. Nach eigenen Angaben wurden in der Vergangenheit jährlich rund 1.200 Alkoholisierte aufgenommen und bis zur Ausnüchterung betreut. Im Jahr 2000 schränkte die damals noch zuständige Sozialbehörde den 24-Stunden-Betrieb aus Spargründen ein; derzeit ist die ZAB zwischen 19 und 7 Uhr geöffnet. Alexander Diehl

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