piwik no script img

Föderalismusreform am EndeIn der Finanzkrise geht nichts mehr

Nichts zeigt so deutlich, dass der Föderalismus reformiert werden muss, wie das Ende der „Föderalismusreform“. Als Realsatire könnte man das Stück auf die Bühne bringen, wenn die Lage nicht so ernst wäre: Das Umweltgesetzbuch ist gescheitert, für das der Bund damals immerhin auf mehr Durchgriff in der Wissenschafts- und Bildungspolitik verzichtet hat – ein Trauerspiel.

Kommentar von Klaus Wolschner

Dass sich da jeder selbst der Nächste ist, hat Berlins Regierender Klaus Wowereit so auf den Punkt gebracht: „Wenn mit einer Schuldenbremse Entschuldungshilfen für Berlin verbunden sind, dann kann man sich darüber unterhalten.“ Wenn aber aus der diskutierten Summe von 1,2 Milliarden Euro auch Berlin bedient werden soll, dann bleibt für Bremen zu wenig, so einfach ist die Gegenrechnung.

Alle Versuche, die abschließende Sitzung der Föderalismuskommission vernünftig vorzubereiten, sind fehlgeschlagen – um Vernunft geht es nicht. Übertroffen wird das Pokerspiel von dem bayerischen Ministerpräsidenten, dem der Spiegel „Krawallmacherei“ vorwirft und die Financial Times sogar „Schizophrenie“. Mit welcher Zusage könnte die Bundeskanzlerin ihren Bayern ruhig stellen? Vielleicht ist das die Frage, die über Bremens finanzpolitische Zukunft entscheidet.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen