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Kapital für Kontinuität

Um unabhängiger von schwankenden Spendengeldern zu werden, hat die Lebenshilfe schon im letzten Jahr eine Stiftung gegründet. Jetzt wirbt sie um Stiftungskapital

BREMEN taz ■ Mit einem aus 220 Puzzleteilen bestehenden Transparent, das in den nächsten Wochen bunt bemalt werden soll, wirbt die Lebenshilfe Bremen e.V. seit gestern am Goethe-Theater um Geld für die im letzten Jahr gegründete Lebenshilfe-Stiftung. Die Zinserträge der Stiftung sollen den Verein unabhängiger vom schwankenden Spendenaufkommen machen.

Derzeit betreut die Lebenshilfe mehrere hundert Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen. Ziel ist es, diesen Menschen „ein möglichst normales Leben zu ermöglichen“, etwa in Wohngruppen oder zu Hause bei der Familie. Eine kontinuierliche Finanzierung sei dafür unerlässlich, sagt Mitarbeiterin Kirsten Lüpke. „Gerade im sozialen Bereich ist das besonders schwierig.“ Immer wieder gehe das Spendenaufkommen kurzfristig zurück, die Folge: „Laufende Projekte sind gefährdet.“

Über 150.000 Euro Startkapital verfügt die Stiftung schon. Die aber reichen nicht aus. Deshalb hofft die Stiftung auf großzügige Stiftungseinlagen der BremerInnen.

Mit den Zinsen, die das gestiftete Kapital abwirft, sollen vor allem gemeinsame Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne geistige Beeinträchtigung sowie regelmäßige Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen für Angehörige bezahlt werden.

Ob das nötige Geld zusammenkommt? Lüpke ist optimistisch. Nach dem neuen Stiftungsrecht könnten Einlagen in Höhe von bis zu zehn Prozent des Jahreseinkommens steuerlich abgesetzt werden. IS

Lebenshilfe-Stiftung: ☎ 04 21 / 38 77 70

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