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Christen für Medien

Die Gewinner des Geisendörfer-Preises stehen. Neben öffentlich-rechtlichen Programmen ist auch RTL vertreten

HANNOVER epd/taz ■ Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) vergibt am Montag in Berlin zum 20. Mal den Robert-Geisendörfer-Preis für herausragende Fernseh- und Hörfunkbeiträge. „Wenn Christen etwas für die Medien tun wollen, dann ist es nicht die wichtigste Aufgabe, Misslungenes zu kritisieren, sondern besonders Gelungenes hervorzuheben“, erklärte der EKD-Publizistikreferent Robert Mehlhose am Freitag in Hannover.

Ausgezeichnet werden nach EKD-Angaben deshalb Beiträge, „die das persönliche und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken“, zur Verständigung zwischen Gruppen und Völkern und zur christlichen Orientierung beitragen. Der Preis ist mit insgesamt 11.500 Euro dotiert.

Den Preis in der Kategorie Hörfunk erhalten die Autorinnen Rosemarie Mieder und Gislinde Schwarz sowie die Regisseurin Sabine Ranzinger für ihr mdr-Feature „Alles für zwei Mark – das Häftlingsbordell von Buchenwald“. Weiterhin werden Charlotte Drews-Bernstein (Buch und Regie) und Barbara Entrup (Regie) für „Zehn Jahre Sibir – Deutsche Zwangsarbeiterinnen in Schadrinsk“ (SFB/ORB) ausgezeichnet. Der Fernsehpreis geht an Stephan Lamby und Klaus Radke für ihre Collage über den Bundestagswahlkampf 2002 „Das große Schauspiel – Inszenierung von Politik im permanenten Wahlkampf“, das sie für den Sender Phoenix machten. Außerdem wurde ein Porträt des 80-jährigen Fotografen Jupp Darchinger ausgezeichnet. Für „Der Menschenfänger – Die Macht der Fotos von Jupp Darchinger“ (RTL) schrieb Dieter Oeckl das Buch und führte auch Regie. Fehlt noch der Sonderpreis der Jury. Er geht an die Redaktion des täglichen Radio-Reportageformats „SWR 3 Topthema“ für „eine exzellente Standardleistung, die in einem Unterhaltungsprogramm selten geworden ist“.

Träger des Preises sind neben der EKD das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP), die evangelischen Kirchen in Bayern und Nordelbien sowie die Evangelische Akademie Tutzing. Der Preis ist nach dem früheren Fernsehbeauftragten der EKD und Gründer des GEP, Robert Geisendörfer (1910-1976) benannt, der als Mentor der kirchlichen Publizistik im Nachkriegsdeutschland gilt.

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