: Man spricht dürkisch
Hamburg 1 sendet seit Montag zweisprachig. TGB: „Oriental Night“ ist ein wichtiger Beitrag zur Integration
Willkommen deutsch-türkisches TV, hoșgeldin „Oriental Night“, absolutes Novum. Wozu untertreiben: „Wir machen ein Experiment, das es in Deutschland nicht gibt“, schulterklopfte der Geschäftsführer des Privatsenders Hamburg 1, Bernhard Bertram, am Montag bei der Taufe und ersten Ausstrahlung der Sendung: 130.000 im Sendegebiet lebende Türken haben jetzt ein eigenes Lifestyle-Magazin.
Zum Frontmann der bilingualen, in der Hauptsache von türkischen Unternehmern finanzierten Show wurde Bedo alias Bülent Kayaturan auserkoren. Der Moderator hatte sich bereits beim eingestellten Offenen Kanal einen Namen gemacht und bringe – was auch wichtig ist – seine Fangemeinde gleich mit.
Vor allem 16- bis 36-Jährige sind es, die Hamburg 1 mit dem neuen Format erreichen möchte. Ein Mix aus Musik, Kultur und Freizeit soll es richten. Damit es dabei nicht bleibt, können die ZuschauerInnen per SMS und Fax eigene Vorschläge zur Programmgestaltung abgeben.
So begrüßt denn auch das Bündnis Türkischer Einwanderer e. V. (TGB) das televisuelle Zugehen auf die türkische Fernsehgemeinde. Erstmals würden Hamburger TürkInnen direkt als Gruppe von einem deutschen Fernsehsender angesprochen und umgekehrt die deutschen ZuschauerInnen mit den Problemen der EinwandererInnen konfrontiert. Integration via TV.
Laut Schätzung des Senders hatten 25.000 bis 50.000 Zuschauer die Sendung am Montag eingeschaltet. LASSE HINRICHS
„Oriental Night“, Montag bis Freitag, 22.50 bis 23.50 Uhr
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