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Gaddafi zahlt und Schröder reist nach Libyen

Nach Einigung über Entschädigung der Opfer des „La Belle“-Anschlages zieht es den Kanzler an die Große Syrte

BERLIN dpa/taz ■ Nach der Einigung über die Entschädigung der Opfer des Bombenanschlags auf die Berliner Discothek „La Belle“ plant Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) nun eine Reise in das nordafrikanische Land. Schröder habe eine schriftliche Einladung des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi angenommen, erklärte Regierungssprecher Béla Anda am Dienstag in Berlin. Über den Termin wollten beide Seiten „umgehend“ Gespräche aufnehmen.

18 Jahre nach dem Attentat bekommen deutsche Opfer von Libyen Entschädigungen in Höhe von insgesamt 35 Millionen US-Dollar. Die Bundesregierung bestätigte gestern eine entsprechende Einigung zwischen der libyschen Gaddafi-Stiftung und den deutschen Opfer-Anwälten nach monatelangen Verhandlungen in Berlin. Mit der Millionen-Summe werden mehr als 160 Opfer entschädigt.

Bei dem Anschlag auf die bei US-Soldaten beliebte Discothek waren 1986 drei Menschen getötet und 200 verletzt worden. Die Täter wurden 15 Jahre später vom Berliner Landgericht zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Das Gericht machte Libyens Geheimdienst für die Tat mitverantwortlich. Vermutlich war der Anschlag als Racheakt gegen die USA gedacht. Zwei Wochen zuvor hatten US-Kampfflugzeuge zwei libysche Militärschiffe im Mittelmeer versenkt. Die USA reagierte ähnlich. Präsident Reagan ließ zehn Tage später die Städte Tripolis und Bengasi bombardieren, um Gaddafi zu töten. wg

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