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1.000 Leichen sind identifiziert

Seit 1997 ist die Internationale Kommission für Vermisste (ICMP) in Bosnien und Herzegowina aktiv. Ihr Ziel ist es, Massengräber ausfindig zu machen, die Umstände des Todes zu klären und die sterblichen Überreste der Opfer zu identifizieren und den Verwandten zur Bestattung zu übergeben. Forensische Anthropologen und Pathologen sowie Archäologen arbeiten für die Kommission. Die ICMP kooperiert mit dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Die Kommission ist mit einem Etat von 8,5 Millionen US-Dollar ausgestattet. Das Geld bringt die internationale Gemeinschaft auf.

Im Podrinje Identification Project in Tuzla sind 4.000 Überreste von Opfern gelagert, täglich werden es mehr. Seit dem Jahr 2000 sind die technischen Voraussetzungen für DNA-Analysen geschaffen, seither sind – acht Jahre nach dem Krieg – mehr als 1.000 Leichen identifiziert worden. Verwandte sind aufgerufen, Blutproben zu liefern, um die Identifikation möglich zu machen.

Bereits seit 1995 aktiv ist die Bosnische Kommission für Vermisste unter ihrem Direktor Amor Masović. Sie hat jahrelang mit wenig Geld die Untersuchungen von Massengräbern vorangetrieben. Heute erhält die bosnische Kommission aus dem Topf der ICMP 285.000 Konvertible Mark (KM) (gleich der alten DEM). Die Serbische und Kroatische Kommission für Vermisste werden mit 180.000 KM bzw. 90.000 KM unterstützt.

Nur 13 Staaten sind 2003 bereit, die ICMP zu unterstützen, darunter Finnland, Island, Irland, Deutschland, Griechenland, Niederlande, Großbritannien, USA und Schweden. Kein Geld kommt aus Italien, Frankreich oder Spanien. Die islamischen Länder stellen keinen Cent für die Aufklärung zur Verfügung – nicht einmal in Bezug auf die Massenmorde an den bosnischen Muslimen. Österreich und die Schweiz sowie die US-amerikanische Dole-Stiftung unterstützen dagegen direkt die Bosnische Kommission für Vermisste. ER

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