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Subversive Häppchen

UnterstützerInnen des Bauwagenplatzes Wendebecken inszenieren Ausstellungsfinissage bei Gruner+Jahr

„Hast du schon Sekt getrunken“, fragt eine ältere Damen im Sonntagskostüm die andere. „Nein“, antwortet die, aber vom angebotenen Konfekt habe sie genommen. „Davon hatte ich auch schon zwei“, lacht die erste, ehe beide ihren Rundgang durchs Gruner+Jahr-Foyer fortsetzen. Dass die freundlichen jungen Leute mit dem Schaumwein und den Süßwaren nicht zum Personal gehören, es sich dabei vielmehr um FreundInnen des Bauwagenplatzes Wendebecken handelt, ist beiden nicht aufgefallen.

Rund 40 Wendebecken-SympathisantInnen und BewohnerInnen sowie Angehörige der Initiative „Hamburg umsonst“ nutzten gestern den letzten Öffnungsnachmittag der Ausstellung „Sitzkunst“ zu einem etwa halbstündigen „kreativen Happening“. Zum Auftakt der Aktionstage anlässlich der drohenden Räumung des Platzes (taz berichtete) inszenierten sie eine fingierte Führung durch die ausgestellten Design-Sitzmöbel, in der vom „utopischen Charakter, den das Wohnen haben kann“, die Rede war.

So ganz wurde es dabei zwar nichts mit der geplanten „Wiederaneignung“ der Räume, und auch die erhoffte Öffentlichkeit war nur in überschaubarem Maße Zeuge der Aktion. Nichtsdestotrotz: Die MacherInnen waren zufrieden mit dem Verlauf, und trotz nervöser Security blieb alles friedlich. Weitere Aktionen gegen die Wendebecken-Räumung sind in dieser Woche geplant. Alexander Diehl

www.wendebecken.org; dem Thema „Wo wohnt Hamburg?“ widmet sich das Stadtmagazin HeimGESUCHT, dieser Tage vielerorts umsonst zu haben

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