Neonaziaufmarsch: Rechtsrock erlaubt
Der Auftritt von „Oidoxie“ ist erlaubt. Heute Nachmittag darf die Rechtsrockband bei dem Neonaziaufmarsch in Winterhude spielen. Das Hamburger Verwaltungsgericht hob das polizeiliche Verbot der „musikalischen Darbietung“ auf. Als Anmelder hatte der Neonazichef Christian Worch gegen diese Auflage Widerspruch eingelegt. Die Entscheidung will die Polizei nicht anfechten. „Wir können damit leben“, so eine Polizeisprecherin gegenüber der taz: „Der Band ist untersagt, ein bestimmtes Lied zu spielen. Das genügt uns.“ In dieser Woche hatte die Polizei noch beteuert, nötigenfalls alle juristischen Instanzen anzurufen (taz berichtete). In einem Mobilisierungsschreiben spekuliert indes Worch, ob die Polizei auf Grund des Drucks „speziell der Hamburger taz“ eine gerichtliche Rückendeckung suchen würde.
Nach dem Marsch durch Winterhude am Mittag können die Neonazis am Abend entweder in einem Neonazitreff in Heilshoop (bei Lübeck) einem Liedermacher lauschen oder zu einem Neonazikonzert in Dänemark fahren.
Um 11 Uhr beginnt die Gegenkundgebung vor dem Magazin-Kino. Fiefstücken/Ecke Braamkamp (U-Bahn Lattenkamp). as
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