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Zuhälterring geknackt

In einer Großrazzia zerschlägt Polizei Menschenhändlerring aus Hamburg und umzu

hamburg taz ■ Mit einer groß angelegten Razzia in Norddeutschland haben Polizei und Bundesgrenzschutz in der Nacht zu gestern einen Menschenhändlerring zerschlagen. 18 Wohnungen und Bordelle wurden durchsucht, drei Personen kamen in Haft, vier weitere wurden vorläufig festgenommen. Die Bande soll Frauen aus Osteuropa nach Norddeutschland geschleust und zur Prostitution gezwungen haben. Die meisten Durchsuchungen erfolgten in Hamburg, zeitgleich wurden auch in Itzehoe (Schleswig-Holstein) und Stade (Niedersachsen) Wohnungen, Geschäftsräume und Lokale durchsucht. In mehreren der Wohnungen stellten die Beamten Schusswaffen und Munition sicher.

Seit Juni ermittelte die Polizei gegen neun Männer im Alter von 26 bis 69 Jahren und zwei 20 und 23 Jahre alte Frauen. Ihnen wird banden- und gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern, schwerer Menschenhandel, Zuhälterei, gewerbsmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln und Scheinehe vorgeworfen. Die Beschuldigten sollen zum Teil bereits die Einreise der Frauen, die überwiegend aus Osteuropa stammen, ermöglicht haben. Anschließend haben sie laut Polizei die Frauen in Bordellen untergebracht. Der Lohn, den sie erwirtschaften mussten, wurde ihnen abgenommen. ELKE SPANNER

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