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zwanziger vs. weinreichAlles wieder gut?

Der Fall Jens Weinreich gegen Theo Zwanziger ist zu Ende – und dürfte doch weiter die Gemütererhitzen: Am vergangenen Freitag haben sich der freie Sportjournalist und der Chef des Deutschen Fußball-Bundes „gütlich“ geeinigt, wie es im Juristendeutsch so schön heißt. Jens Weinreich hatte Theo Zwanziger auf indirekter-freistoss.de, der „Presseschau für den kritischen Fußballfreund“, einen „unglaublichen Demagogen“ genannt. Der DFB klagte und lästerte in einer Mitteilung gegen den unbequemen Ex-Sportchef der Berliner Zeitung. In den Verfahren ergingen mehrere Entscheidungen zu Weinreichs Gunsten. Der DFB wollte damit nicht leben. Nun heißt es in einer Erklärung, beide Seiten verzichten auf weitere Streitereien. Weinreich habe Zwanziger nicht in die Nähe eines Volksverhetzers rücken und der DFB Weinreich nicht bei dessen Arbeit behindern wollen.

Um die Auseinandersetzung bezahlen zu können, hatte der Reporter um Spenden gebeten. Knapp 22.000 Euro sind da. Es wird aber noch Geld übrig bleiben. Das will Weinreich vor allem den „Hartplatzhelden“ (hartplatzhelden.de) geben. Die streiten aber ausgerechnet gegen den Württembergischen Fußballverband, der ihnen untersagt, Privataufnahmen von Amateurspielen ins Netz zu stellen.

Mit der Kohle wollen die „Hartplatzhelden“ vor den Bundesgerichtshof ziehen. Dem Deutschen Fußball-Bund dürfte das allerdings nicht gefallen. Uns schon. DANIEL BOUHS

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