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Bochumer Kabale

SPD tut sich schwer mit der Auswahl ihrer norddeutschen Kandidaten für die Wahl zum Europäischen Parlament

Hamburg/Bremen taz ■ Zu einem innerparteilichen Gerangel um norddeutsche Kandidaten kam es auf einer Delegiertenkonferenz der SPD, die am Sonntag in Bochum ihre Liste für die Wahl zum Europäischen Parlament (EP) im Juni 2004 aufgestellt hat. Der Hamburger Spitzenkandidat Knut Fleckenstein, der die Unterstützung der SPD-Führung hatte, unterlag in einer Kampfabstimmung um Listenplatz 31 überraschend dem Bayern Michael Zirpel. Die Niederlage Fleckensteins wurde als Votum gegen Generalsekretär Olaf Scholz gewertet, der die Hansestadt-SPD anführt.

Trotz zahlreicher Gegenstimmen wurde der ebenfalls aus Hamburg stammende Reiseunternehmer Vural Öger auf den sicheren Platz 10 der Liste gewählt. Öger war von keinem Landesverband, sondern von Parteichef Gerhard Schröder vorgeschlagen worden. Auch der schleswig-holsteinische SPD-Abgeordnete Willi Piecyk hat beste Chancen auf den Wiedereinzug ins EP: Piecyk wurde auf Platz 13 der Liste gewählt. Ihre dritte Legislaturperiode im EP steuert Karin Jöns aus Bremen an, die auf Platz 19 der Liste kam. Bei der letzten Europawahl 1999 waren insgesamt 33 deutsche SozialdemokratInnen ins EP eingezogen. jox

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