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Sicherheit, Sauberkeit, Kontrolle

Die KVB hat 18 neue Mitarbeiter für Sicherheit. Die Bahnhofsmanager unter ihnen sollen Kölner Obdachlose davon abhalten, in KVB-Haltestellen zu übernachten

KÖLN taz ■ Die Zahlen klingen gut: Die KVB hat 18 neue Mitarbeiter für Service und Sicherheit eingestellt. 15 davon wurden von der Agentur für Arbeit vermittelt, werden also neu beschäftigt, nur drei wurden aus anderen Bereichen versetzt. Eingesetzt werden die neuen Mitarbeiter als Bahnhofsmanager, Bahnbegleiter und im motorisierten Sicherheits- und Servicedienst. Für letzteren schaffte die KVB zwei neue Fahrzeuge an.

Eigene Bahnhofsmanager hatten bisher die Haltestellen Appellhofplatz, Ebertplatz, Friesenplatz, Neusser Straße/Gürtel, Bahnhof Mülheim, Bahnhof Deutz Messe/Kölnarena und Kalk Kapelle. Jetzt kommen Dom/Hauptbahnhof, Neumarkt und Venloer Straße/Gürtel dazu. Die Bahnhofsmanager kümmern sich auch um andere Haltestellen im Nahbereich „ihrer“ Haltestelle, so dass in Köln insgesamt 35 Haltestellen betreut sind.

Einsatzzeit der Bahnhofsmanager sind zwei Schichten zwischen 7 Uhr morgens und 1 Uhr nachts. Ihre Aufgaben definiert die KVB in einer Pressemitteilung wie folgt: „Die ständige Präsenz dieser Bahnhofsmanager bietet den Kunden die Möglichkeit der persönlichen Ansprache, unterstützt bei Bedarf den Fahrgastwechsel und schreckt unerwünschte Personengruppen von einem dauerhaften Aufenthalt in der U-Bahn ab.“ „Unerwünschte Personengruppen“ sind nach den Worten von Dietmar Ross, Leiter des Fahrgastservice der KVB, „Personen, die den Tatbestand des Hausfriedensbruchs erfüllen“. Dazu gehören Personen, „die sich in den Haltestellen aufhalten, ohne fahren zu wollen“, darunter auch „Nichtsesshafte, die dort übernachten“.

Sieben Monate Schulung sollen die neuen Mitarbeiter auf ihre Aufgaben vorbereiten. Dazu gehört Juristisches wie die Definition des „Hausfriedensbruches“, deeskalierendes Verhalten in gefährlichen Situationen, aber auch Kenntnisse der Tarife, immerhin dürfen sie als Bahnbegleiter auch Fahrausweise kontrollieren.

Möglich wird die Einstellung neuer Sicherheitskräfte durch das Förderprogramm „Sicherheit und Service“ des Ministeriums für Verkehr, Energie und Landesplanung NRW. Für jeden neuen Arbeitsplatz zahlt das Förderprogramm im ersten Jahr 20.000 Euro sowie 5.000 Euro Einrichtungskosten wie Dienstkleidung oder Arbeitsgeräte. In den fünf Förderjahren verringert sich die Unterstützung jährlich um 4.000 Euro, bis der Arbeitsplatz ohne Fremdfinanzierung gesichert ist.

Ziel ist, Kunden Sicherheit zu vermitteln. Die KVB beruft sich dabei auf eine Emnid-Umfrage, die ergab, dass nur 14 Prozent der Fahrgäste tagsüber ein „subjektives Unsicherheitsgefühl“ empfinden, abends und nachts klettert dieser Prozentsatz laut KVB auf 50 Prozent, obwohl sich nur 1,7 Prozent der erfassten Straftaten im öffentlichen Nahverkehr ereignen.

Annette von Czarnowski

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