WAS MACHT EIGENTLICH ...Klaus Wowereit?: Bush gratulieren
Um es gleich vorwegzunehmen. Klaus Wowereit hat den Bush-Gegnern in den USA nicht, wie von der taz vorgeschlagen, politisches Asyl angeboten. Er hat sich wieder einmal nicht um die Interessen dieser Stadt, ihrer Wirtschaft, ihrer Forschungslandschaft gewidmet und auch nicht ihrem Seelenheil. Stattdessen hat der Regierende Bürgermeister dem wieder gewählten Präsident der Vereinigten Staaten gratuliert. Pfui!
„Im Namen der deutschen Hauptstadt Berlin“, begann Wowereit seinen Knicks, übermittele er „herzliche Grüße und Glückwünsche“. Und weiter: „Wir erinnern uns dankbar an die amerikanischen Garantien für die Freiheit und Lebensfähigkeit der Stadt.“ Die Berliner stünden fest an der Seite des amerikanischen Volkes und würden auch künftig das ihrige für eine friedliche und demokratische Entwicklung in der Welt leisten.
Wenn das Thommy Gottschalk in Kalifornien wüsste, das Gästezimmer bliebe für immer verschlossen. Aber vielleicht hat es Wowi ja auch nicht so ernst gemeint, vielleicht wollte er ja nur mal über den Tellerrand hinausgucken.
In den vielen Stunden seines Regierungsmühns gab es nämlich gestern noch eine weitere Einmischung in Außerberliner Angelegenheiten. Klaus Wowereit sprach sich gegen die Verlegung des 3. Oktober als Nationalfeiertag auf einen Sonntag aus. Doch das war’s dann auch schon mit Weltläufigkeit. Zurück auf dem Berliner Parkett wartete der Alltag: ein Fototermin anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Berliner Datenschutzes. WERA FOTO: AP
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