: Das Gedächtnis der Orte VI
Wo heute Geschäftskunden am Bonner Wall 114-120 ihre Wagen parken, war ab März 1933 in einem ehemaligen Fort Kölns zentrale Haftstelle für politische Häftlinge untergebracht. Kurz zuvor waren die „Privatgefängnisse“ von SA und SS und die Schutzhaftabteilung im Justizgefängnis Klingelpütz geschlossen worden. Aber auch im Gefängnis am Bonner Wall, das eigentlich unter der Aufsicht der Polizei stand, hatten Angehörige von NS-Organisationen und der „Hilfspolizei“ freien Zutritt. Ehemalige Häftlinge berichteten, dass es dort zu Misshandlungen kam.
Sabine Würich fotografierte den Parkplatz vor einem Jahr für ihr Buch „Das Gedächtnis der Orte – Spuren nationalsozialistischer Verbrechen in Köln“ (Emons Verlag Köln, 19 Euro). In unregelmäßiger Folge zeigt die taz daraus eine Auswahl. Eine Ausstellung im Kölner EL-DE-Haus gibt noch bis zum 14. November einen Überblick über die Dokumentation. SCH
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