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Kein Haken mehr an Olpenitz

PORT OLPENITZ Das größte Ferienhausprojekt an der Ostsee beachtet nun die Naturschutzauflagen. Statt der ursprünglich vorgesehenen Villen auf dem Nordhaken gibt es jetzt schwimmende Häuser

Die Sache hat keinen Haken mehr. Mit dem Verzicht auf die Bebauung des ökologisch wertvollen Nordhakens steht dem Feriendorf Port Olpenitz an der Mündung der Schlei keine Hürde mehr im Wege. Der neue Bebauungsplan für das mit 500 Millionen Euro größte Ferienhausprojekt an der Ostsee wurde am Freitag vorgestellt. „Die Wirtschaftlichkeit ist schwieriger geworden“, sagte der Geschäftsführer der Port Olpenitz GmbH, Jaska Harm, „aber das Konzept ist stimmig.“ Unterm Strich muss auf ein Hotel verzichtet werden, dafür kommt ein Golfplatz hinzu.

Für die Umplanung sorgte eine Klage mehrerer Naturschutzverbände, die im ursprünglichen Plan eine Beeinträchtigung des nördlich angrenzenden Naturschutzgebietes sahen. Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hatte deshalb Ende März das Projekt gekippt, weil es mit dem Natur- und Umweltschutz nicht vereinbar sei.

Daraufhin wurde in einem Vermittlungsgespräch eine Einigung erzielt, zu dem Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) und der grüne Parteichef Robert Habeck luden. Die Naturschutzverbände akzeptierten im Grundsatz einen überarbeiteten Entwurf des Investors, wonach die geschützten Dünen- und Wasserflächen verschont würden.

Statt der Villen auf dem Nordhaken sollen nun an der Mole vier Meter über dem Wasserspiegel schwimmende Häuser entstehen. Die Zahl von rund 1.000 Ferienhäusern und -wohnungen auf dem 170 Fußballfelder großen Areal bleibe erhalten. Zudem soll auf einer Ausgleichsfläche im Südareal ein Golfplatz entstehen. Das Gesamtprojekt werde rund 1.000 Arbeitsplätze schaffen.

Wenn die Stadt Kappeln, zu der Olpenitz gehört, den Plan im Herbst verabschiede, könnten die ersten Haus- und Wohnungskäufer schon im Sommer 2010 einziehen. SVEN-MICHAEL VEIT

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