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Denkbar gemacht

U-Boot-Bunker in Farge soll zur Gedenkstätte werden

Ein Mahnmal ist er bereits durch seine schieren Ausmaße: fast einen halben Kilometer lang, siebzig bis hundert Meter breit, über der Erde fünfundzwanzig Meter hoch, mit viereinhalb Meter dicken Wänden und siebeneinhalb Meter starken Eisenbetondecken ist der als U-Boot-Werft geplante Bunker Valentin in Farge bei Bremen der in Beton gegossene Ausdruck nationalsozialistischen Terrors. Auf Einladung der Bremer Landeszentrale für politische Bildung diskutierten nun Experten über seine mögliche Nutzung als Gedenkstätte.

Hintergrund: Der 1943 bis 1945 von 10.000 Zwangsarbeitern errichtete Bunker – mehr als 2.000 kamen beim Bau ums Leben – wird noch bis 2010 von der Marine der Bundeswehr genutzt. Danach ist sein Erhalt gefährdet: Ungeklärt ist, wer die Kosten übernimmt. Mittlerweile, so der Leiter der Bremer Landeszentrale, Herbert Wulfekuhl, sei jedoch Bewegung in die Sache gekommen: finanziell unter anderem vom Bund unterstützt, werde eine Dauerausstellung zum Thema vorbereitet, die benachbarte Gemeinde Schwanewede und die Initiative „Dokumentations- und Gedenkstätte U-Bootbunker Valentin“ haben einen Teil der Bauten erworben. Der nie vollendete Bunker gilt als wichtiger Mosaikstein in der Nazi-Kriegsmaschinerie. In dem auf Unzerstörbarkeit angelegten Koloss hätten täglich mehrere U-Boote gefertigt werden sollen. bes

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