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Hamburg versank im Schnee

Katastrophenstäbe der Innenbehörde und der Bezirke probten mit den Rettungskräften Hamburgs das Schneechaos, Erinnerungen an den Katastrophenwinter 1978/79

In Hamburg herrschte am Samstag Schneechaos. Zumindest in der Innenbehörde – oder besser gesagt: in der Phantasie des Katastrophenstabes und der Krisenstäbe der Rettungskräfte. Simuliert wurde ein plötzlicher starker Schneefall mit Sturmwetter. Innerhalb kurzer Zeit kommt es zu hohen Schneeverwehungen.

Die Folge des Schneetreibens: Autos bleiben stecken, es gibt zahlreiche Unfälle mit Bussen und einem Tanklaster in einer Chemiefabrik. Auf den Autobahnen müssen liegen gebliebene Autofahrer befreit oder mit Decken und heißen Getränken versorgt werden. Ein zusätzlich durch den Sturm verursachter Stromausfall zwingt die Rettungskräfte, Häuser, ein Krankenhaus sowie Seniorenheime zu evakuieren. Der Flugverkehr kommt zum Erliegen, in der Stadt müssen Notunterkünfte errichtet werden. Insgesamt sind 200 Mitarbeiter der Katastrophenstäbe in den Bezirken sowie bei Feuerwehr und Polizei an der fiktiven Rettungsaktion beteiligt.

Dass auch in unseren Gefilden ein solches Szenario möglich ist, zeigte der Katastrophenwinter 78/79. Damals herrschten zu Weihnachten frühlingshafte Temperaturen von über 10 Grad, bis sich eine Warm-Kaltfront bedrohlich nähert. In der Nacht des 29. Dezember fallen die Temperaturen um 30 Grad. Der noch anfängliche Regen gefriert und legt den Norden und Hamburg unter einen Eispanzer. Dann setzt 78 Stunden langer Schneefall ein. Es kommt zu meterhohen Schneeverwehungen, Dörfer im Norden werden von der Außenwelt abgeschnitten und müssen per Hubschrauber versorgt werden. Und auch in Hamburg lief tagelang nichts mehr.

Nach dieser Übung glaubt die Stadt, gewappnet zu sein. Fehlt nur noch der Schnee.

KAI VON APPEN

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