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landfluchtStädte in der Zwickmühle

Es ist fast rührend, was der Regionalverband Ruhr und Interims-Beauftrage Christa Thoben von den Kommunen fordert: Statt sich am Siedlungsmonopoly zu beteiligen, statt immer neue Flächen für den privaten Wohnungsbau auszuweisen, sollten die Ruhrstädte endlich umdenken. Die absehbare Schrumpfung der Einwohnerzahlen, die Verödung der Innenstädte müsse von der Region gemeinsam verhindert werden. Und natürlich hat RVR-Frau Christa Thoben Recht:

KOMMENTAR VON CHRISTOPH SCHURIAN

Wenn die Städte sich gegenseitig die einkommensstärkeren Jungfamilien abspenstig machen, wird es ausgehen wie beim Kettenbrief. Einige werden gewinnen, die Region und vor allem die Problemzone im Norden wird weiter verlieren. Und doch wird Thobens Appell kaum Wirkung zeigen – er hat den falschen Adressaten.

Denn so lange sich Eltern ein Eigenheim für Kind und Kegel wünschen, so lange der begüterte Teil der Reviergesellschaft den bürgerlichen Traum im Grünen leben will, bleibt den Städten keine andere Wahl als das Ausweisen von Bauflächen. Weil sie das ja oft viel zu spät taten, entstand schon in den 1960er Jahren ein Speckgürtel, der sich längst um das Ruhrgebiet gelegt hat. Mit fatalen Folgen für die Städte, die seither für weniger Bürger und mit weniger Steuern ihre Infrastruktur aufrecht erhalten. Der Masterplan Siedlung muss auf die Lebensentwürfe der Bürger eingehen, nicht umgekehrt.

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