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Vermurkst vom Konteradmiral

SPD: Kooperative Gesamtschulen verdienen den Namen nicht mehr. Drohender Schulkrieg in Eimsbüttel

Es war schon eine kleine Sensation, als Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig (parteilos) kurz vor Weihnachten verkündete, sie wolle in Tonndorf und Osdorf zwei neue „Kooperative Gesamtschulen“ (KGS) errichten. „Auch wir wollen uns als lernfähig erweisen“, erläuterte CDU-Schulpolitiker Robert Heinemann gegenüber der taz. Denn „nicht für alle, aber für manche Kinder“ sei die Aufteilung nach Schulformen nach der vierten Klasse „zu früh“.

In Hamburg gibt es bislang mit der Heinrich-Hertz-Schule und der Schule Benzenbergweg in Winterhude nur zwei KGS. Im Unterschied zu den mehr als 40 „Integrierten Gesamtschulen“ (IGS) werden dort die Schüler ab der siebten Klasse auf Haupt- und Realschule sowie auf einen Gymnasialzweig aufgeteilt. Zwischen diesen Zweigen soll es Durchlässigkeit geben, sodass beispielsweise ein in Mathematik sehr guter Realschüler der achten Klasse am Gymnasialunterricht teilnehmen kann. Laut Heinemann verbindet die KGS die Vorteile des gegliederten Systems mit denen des integrierten.

Indes erklärt der SPD-Politiker Gerhard Lein, dass die geplanten Kooperativen Gesamtschulen diesen Namen nicht verdienen. „Ein Kooperieren zwischen den Schulzweigen ist nicht mehr möglich“, erklärt Lein. Denn seit FDP-Bildungssenator Rudolf Lange 2002 das Abitur auf zwölf Jahre verkürzte, müssten die KGS gleich nach der Aufteilung ab Klasse 7 den Unterricht enorm verdichten, sodass Realschüler nicht mehr mitkommen. Den IGS wurde unter Lange erlaubt, dass 13-jährige Abitur beizubehalten, den KGS aber ließ die Behörde laut Lein damals keine Wahl.

Die Elternräte der IGS Otto-Hahn und Steilshoop sprachen gestern gar von einer gezielten „Konkurrenzsituation“, die an den Standorten Osdorf, Tonndorf und Steilshoop durch neue KGS geschaffen werde. Denn an allen drei Standorten verlieren benachbarte IGS gerade ihre Oberstufen. „Es wird suggeriert, diese neuen Schulen böten die Vorteile einer Gesamtschule“, so Elternrat Martin Kersting. Dabei würde dort genauso selektiert wie im dreigliedrigen System.

Neue Konflikte zeichnen sich derweil in Eimsbüttel ab. Hier sollen sich die drei Grundschulen Rellinger Straße, Eduardstraße und Tornquiststraße im „Anmeldeverbund“ die Schüler teilen. Damit alle drei Schulen weiter bestehen können, müsse sie je zwei erste Klassen mit je 27 Schülern bilden. Die SPD-Abgeordnete Lusia Fiedler weist nun darauf hin, dass es für alle drei Schulen in den vorigen Jahren nur 108 Kinder gab – rein mathematisch also vier Klassen, zwei Schulen, und eine fällt letzlich doch durch. Kaija Kutter

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