: 3 von 21 Drahtziehern
21 SPD-Bundestagsabgeordnete gehören der Arbeitsgruppe Energie an. Sie diskutieren die Vorlage für das neue Energiewirtschaftsgesetz. Ihr Vorsitzender, Rolf Hempelmann, 56, hat damit einen der wichtigen Posten in der deutschen Energiepolitik: Er muss Grünen-nahen Positionen ebenso Raum geben wie den Vertretern der Konzernpolitik. Hempelmann versieht diese Aufgabe „fair“, sagen auch seine Gegenspieler. Dabei hat er politisch mit den Energieriesen zu tun, ebenso wie als Präsident des Zweitliga-Fußballclubs Rot-Weiß Essen. Größter Sponsor des Vereins ist der Versorger Steag, aber auch der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE. Gut 2,5 Millionen Euro kommen von den 150 Sponsoren. Für Hempelmann keine prekäre Verbindung: „Keiner der Sponsoren hat jemals versucht, über den Fußballverein Druck auf energiepolitische Entscheidungen auszuüben.“
Auch Reinhard Schultz, 55, sitzt in der Arbeitsgruppe. Er betreibt auch die Schultz Project Consult, eine Beraterfirma, deren Kunden auch „europaweit operierende Unternehmen der Energieversorgung“ sind. Zudem ist Schultz Aufsichtsratsmitglied bei einer Tochter des Energiekonzerns Vattenfall. Branchenkenner sehen diesen Posten auch als Gegenleistung für Schultz’ Beraterdienste bei der Übernahme der Berliner Bewag AG durch Vattenfall.
Hermann Scheer, 60, ist ein Vertreter der Erneuerbaren Energien in der Arbeitsgruppe. Er ist Präsident der Europäischen Vereinigung für erneuerbare Energien Eurosolar und in weiteren Stiftungen und Vereinen zur Förderung des Ökostroms aktiv. Nach eigenen Angaben bestreitet er alle diese Ämter ehrenamtlich. STEP
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