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Hilfe im Medien-Dschungel

MEDIENPÄDAGOGIK Bürgerkanal TIDE bildet Eltern-Medien-Lotsen aus, die später Elternabende besuchen

Die heutige Elterngeneration hat eine schwere Bürde zu tragen. Nie zuvor war das Angebot an Medien, mit denen sich Kinder beschäftigen, so groß. Das tägliche Grenzensetzen gerät hier schnell zum schweißtreibenden Nahkampf.

Doch es naht Hilfe: Der Hamburger Bürgerkanal TIDE bildet kostenlos bis zu 20 freischaffende Pädagogen zu „Eltern-Medien-Lotsen“ aus, die später durch die Elternabende tingeln und mit Rat und Tat zur Seite stehen sollen. Etwa zu Fragen wie: Was treiben die Kinder im Internet? Was schicken sie sich auf ihre Handys? Wie gefährlich sind Spiele wie World of Warcraft? Und: Gehören Fernsehen und Computer überhaupt ins Kinderzimmer.

„Sehr viele Eltern treten an uns heran, weil sie einfach die Orientierung verloren haben und durch das Medienangebot nicht mehr durchsteigen“, sagt Medienpädagoge Henning Fietze, der das Projekt bereits vor einem Jahr beim Offenen Kanal in Kiel erprobte und jetzt auf Hamburg überträgt.

Die Eltern-Medien-Losten erarbeiten in ihrer halbjährigen Fortbildung sechs einstündige Infoblöcke zu Themengebieten, die sie später ergänzt mit Einspielfilmen und Handzetteln auf Elternabenden vortragen. Ganz einfach gesagt gebe es drei Tipps, sagt Fietze: „Erstens informiert euch, zweitens interessiert euch, wenn ich was weiß, komme ich an mein Kind ran. Und drittens, habt Mut zu Regeln.“ Dass das nicht immer leicht ist, weiß der Vater von zwei zwölfjährigen Söhnen auch.

Wer sich für die Weiterbildung interessiert, kann sich bis Mitte Juli per Mail bei c.meyer@tidenet.de anmelden. Oder telefonisch unter ☎ 040–32 59 90 360. Gesucht, sagt Fietze, würden, „Leute mit Strahlkraft“. KAJ

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