: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute Abend stellt sich im Antifa-Café im JUP die Zeitschrift Mondkalb vor, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Gehandicapten zu vertreten. Welche Rechte hat eine Behinderte und ein Behinderter, wie geht man gegen Vorurteile vor, warum ist „behindert“ ein Schimpfwort, das sich auf jedem Schulhof großer Beliebtheit erfreut? Die Zeitschrift Mondkalb agitiert und informiert und theoretisiert. Die Linke sollte begreifen, dass Behindertenpolitik zu ihren ureigensten Anliegen gehört. Anders als etwa die Weiterführung der Imperialismusthese, an die von einigen, zumeist männlichen Spießerrevoluzzern in einer Weise geglaubt wird, dass Engels und Lenin sich für sie schämen würden. „Action Weeks in Teheran“ etwa heißt die Veranstaltung, die morgen im Kato stattfindet, bei der Mila Massafer, Rouzbeh Taheri und Rüdiger Göbel, die sich zum Teil für Kommunisten ausgeben und dennoch ignorieren, dass ihre vom Regime gepeinigten Genossinnen und Genossen im Iran die Demokratiebewegung – nennen wir sie mal so – unterstützen. Nein, sie wittern die USA und Israel hinter den Aufständen. Die ja auch den 17. Juni bezahlt haben. Alte Säcke, wann lernt ihr, eurer Weltbild zu hinterfragen? Wer Spinnweben in Köpfen wabern hören will, geht ins Kato. Am Donnerstag wird im Centrum e. V. über die Depression gesprochen, die zur Volkskrankheit wird. Aber ist sie nicht eine natürliche Reaktion auf die Überbelastung, die der Kapitalismus dem Menschen abverlangt? Ist sie daher für den Staat gefährlich? Ingar Abels klärt auf. Gleichfalls am Donnerstag diskutieren Friederike Habermann und Peter Schmidt im Tante Horst, zum Auftakt für die Linken Buchtage ab Freitag im Mehringhof. Das gute und für diese Kolumne zu umfangreiche Programm sieht man am besten unter www.linke-buchtage.de ein.
■ Mondkalb, JUP, Florastr. 84, Mo, 19 Uhr
■ Action Weeks: Kato, U-Bhf. Schlesisches Tor, Di, 19.30 Uhr
■ Depression: Centrum, Cuvrystr. 13/14, Do, 20 Uhr
■ Habermann: Tante Horst, Oranienstr. 45, Do, 20 Uhr
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