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Porsche-Betriebsrat droht jetzt mit Arbeitskampf

ÜBERNAHME Porsche-Belegschaft will Übernahme des Unternehmens durch VW verhindern

FRANKFURT rtr | Der Porsche-Betriebsrat will notfalls auch mit Arbeitskämpfen eine drohende Eingliederung des Sportwagenbauers in den Volkswagen-Konzern verhindern. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Wochenende aus Porsche-Kreisen erfuhr, sind als Druckmittel Arbeitsniederlegungen möglich. Damit wolle der Betriebsrat die Eigentümer des Sportwagenbauers, die Familien Porsche und Piëch, an ihr Versprechen erinnern, die Unabhängigkeit der Firma zu erhalten.

Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück sieht bei der sich abzeichnenden Eingliederung in den VW-Konzern Tausende Arbeitsplätze in Gefahr. „Eine Übernahme durch VW würde die 11.000 Arbeitsplätze bei Porsche gefährden und einzig dazu dienen, den Traum von Herrn Piëch zu erfüllen“, sagte Hück, der zugleich stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Porsche ist, der Bild am Sonntag. Hück kündigte Widerstand der Belegschaft gegen die Pläne von VW-Patriarch Ferdinand Piëch an, Porsche als zehnte Marke in den Wolfsburger Konzern zu integrieren.

Nach einem Bericht des Spiegels soll die Porsche AG in zwei Schritten an VW verkauft werden. Die Wolfsburger übernähmen zuerst 49,9 Prozent und zu einem späteren Zeitpunkt die übrigen Anteile. Die Porsche Automobil Holding dürfte demnach dafür rund 8 Milliarden Euro bekommen und könnte somit ihre Schulden größtenteils tilgen. Möglicherweise übernehme VW sogar noch das Autohandelshaus der Familien in Salzburg, was ihnen über 3 Milliarden Euro einbringen dürfte, berichtete das Magazin. Im Gegenzug hielten die Familien dann über 50 Prozent an einem vereinten VW-Porsche-Konzern. Niedersachsen solle weiterhin mit 20 Prozent beteiligt sein, Katar künftig mit einem Paket zwischen 14,9 und 19,9 Prozent.

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