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Erzwingungsstreik im Altenheim

TARIFSTREIT Ver.di will die Heime des Pflegedienstleisters „Pflegen und Wohnen“ unbefristet bestreiken. Ziel ist ein Tarifvertrag für alle Mitarbeiter

Ein bereits ausgehandeltes Ergebnis ließen die Betreiber im November 2011 platzen

Einen unbefristeten Erzwingungsstreik in den Heimen von „Pflegen und Wohnen“ startet die Gewerkschaft Ver.di am Montag. Es sei geplant, bis Ende Januar alle 13 Einrichtungen des privaten Betreibers reihum zu bestreiken, sagte der Gewerkschaftssekretär von Ver.di Hamburg, Norbert Proske. Begonnen wird mit dem Pflegeheim Alsterberg im Stadtteil Alsterdorf, in dem 233 Senioren leben. Einmal pro Woche würden alle 13 Einrichtungen gleichzeitig bestreikt, das erste Mal am 12. Januar. Für die Zeit des Streiks gibt es einen Notfallplan, um die Versorgung der Bewohner sicherzustellen. Aufgerufen zum Streik sind insgesamt 1.600 Beschäftigte.

Mit dem Streik will Ver.di einen Tarifvertrag für alle Beschäftigten des Unternehmens durchsetzen. Der bestehende Vertrag wurde von den Eigentümern der Pflegeheime 2011 gekündigt und gilt nur noch für bereits angestellte Mitarbeiter. Ein zwischen Ver.di und „Pflegen und Wohnen“ bereits ausgehandeltes Ergebnis ließ das Unternehmen im November 2011 platzen.

Die Eigentümer sehen Ver.di als betriebsfremden Akteur und bevorzugen eine interne Regelung, die zwischen Geschäftsleitung und Betriebsräten ausgehandelt werden soll. Ihrer Meinung nach würde dies auch ein Großteil der Angestellten begrüßen. Ver.di lehnt dies jedoch ab, da unterschiedliche Verträge die Belegschaft spalten würden. Seit November herrsche zwischen Ver.di und „Pflegen und Wohnen“ nun Funkstille, sagt Proske.

Um einen Tarifvertrag für alle durchzusetzen, hatte Ver.di in den vergangenen Wochen fünf Warnstreiks veranstaltet und eine Urabstimmung durchgeführt. 98 Prozent der Stimmberechtigten sprachen sich dabei für den Erzwingungsstreik aus. LINA SULZBACHER

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