: Forderung „realitätsfern“
GEHALT Arbeitgeberpräsident Hundt fordert Gewerkschafter auf, sich zurückzuhalten
BERLIN dpa | Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat die Gewerkschaften bei den anstehenden Tarifrunden zur Zurückhaltung gemahnt. In diesem Jahr werde die gesamtwirtschaftliche Produktivität auch bei optimistischer Erwartung allenfalls halb so stark wachsen wie 2011, sagte Hundt am Donnerstag. Das Wirtschaftswachstum werde nur etwa ein Drittel des Vorjahres erreichen. Hundt: „Damit ist eines klar: Die Tariflohnsteigerungen werden in diesem Jahr ebenfalls nicht so hoch sein können wie im Vorjahr.“
Am 1. März beginnen die Verhandlungen für die Tarif-Beschäftigten in den Kommunen und beim Bund. Es folgt wenig später der große Metall- und Elektrobereich. Ebenfalls noch im Frühjahr steht die Tarifrunde für die Chemieindustrie an.
Hundt erklärte: „Ich bedauere, dass die Gewerkschaften mit Lohnforderungen nach wie vor überholte Rituale pflegen. Eine Lohnforderung von bis zu 6,5 Prozent ist realitätsfern und kaum ernst zu nehmen.“ Dennoch sei er nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre zuversichtlich, „dass die Gewerkschaften in den Verhandlungen zur Realität zurückkommen“, so sagte Hundt.
Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes – Ver.di und die Tarifunion des Beamtenbundes – verlangen 6,5 Prozent mehr Lohn, ebenso die IG Metall. Die IG Chemie hat ihre Forderungen noch nicht benannt. Hundt verwies auf eine Erhebung des Statischen Bundesamtes, wonach 2011 die Bruttogehälter durchschnittlich um 3,3 Prozent gestiegen sind.
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