Wochenübersicht: Kinderhort: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Nicht nur in diesem Blatt stand es zu lesen: Die Klientel der Grünen und mithin auch die Leser dieser Zeitung haben sich verabschiedet von allen allzu umstürzlerischen Gedankenspielen. Statt sich über ihren multikulturellen Kiez zu freuen, zieht man an den Stadtrand, sobald die Kinder das schulpflichtige Alter erreichen. Statt die Abschaffung fremdbestimmten Arbeitens zu fordern, schließt man eine Ausbildungsversicherung für den Nachwuchs ab. Und statt die wertvolle Zeit der Kleinen mit Kindertheater, Spielplatz oder Spatzenkino zu vergeuden, sollte man heute schon an die Zukunft der nachwachsenden Generation denken und mögliche Berufsbilder eruieren. Die einschlägigen Anbieter haben sich längst auf den neuen Bedarf eingestellt. Schon an diesem Wochenende gibt es ein paar Fortbildungsangebote: Die Domäne Dahlem lädt heute beispielsweise zum Mitmachtag in ihre Blaudruckerei. Ein ehrenwerter Beruf, wenn auch vom Aussterben bedroht.
Auch im Filzen scheint nicht wirklich eine Zukunft zu liegen, aber die offene Werkstatt im Siebenschön eröffnet vielleicht für manchen trotzdem eine subsistenzwirtschaftende Perspektive …
„Internet für Kids“ ist natürlich unverzichtbar, also heißt es heute ebenfalls: Ab in die Amerika-Gedenkbibliothek.
Beim Zeichenkurs im Rahmen des „Familiensonntag(s)“ in der Berlinischen Galerie Atelier werden dagegen künstlerische Talente gefördert.
Das Ökowerk schließlich bietet am Sonntag einerseits dem angehenden naturwissenschaftlichen Spitzenforschern mit „Ist jeder Wurm ein Wurm? Einblicke in die Welt der wirbellosen Tiere“ erste Schnuppererfahrungen und später am Nachmittag noch eine Führung für zukünftige Bademeister: „Geschichte des ältesten noch erhaltenen Wasserwerks in Berlin“. Die nächste Pisa-Studie kann kommen …
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