„Müssen uns an Jüngere richten“

Angelika Rix engagiert sich bei den Omas gegen rechts in Potsdam

Foto: privat

„Ich war am Sonntagabend zu Hause und habe die Wahlergebnisse mit meinem Mann vor dem Fernseher geguckt. Bei der ersten Prognose war ich erleichtert, aber das hat sich dann in Traurigkeit und Frustration gewandelt. Die AfD ist nicht stärkste Kraft, was ein Erfolg ist. Aber es ist eine Katastrophe, dass so viele Parteien aus dem Landtag ausgeschieden sind. Es gibt keine wirkliche Auswahl für Koalitionen unter Ausschluss der AfD.

Mit den Omas gegen rechts müssen wir uns viel mehr an jüngere Leute richten. Bisher haben wir in unserer Kommunikation vor allem ältere Menschen angesprochen. Seit zwei Wochen sind wir bei Tiktok, von so was brauchen wir noch viel mehr. Außerdem müssen wir uns überlegen, wie wir junge Leute auf dem Land ansprechen. Wir sind hier in Potsdam in einer Blase. Hier bekommen wir viel positives Feedback von jungen Leuten, aber die denken anders als die jungen Menschen auf dem Land. Wir können nicht einfach übertragen, was sie fühlen und denken.

Ich habe gelesen, dass bei jungen Leuten die AfD zwar stärkste Kraft ist, aber die Kleinstparteien auch sehr hohe Zustimmungswerte haben. Das macht mir große Hoffnung. Die jungen Leute denken diverser. Bei den älteren bin ich ein bisschen ratlos. Wir waren mit den Omas gegen rechts vor den Wahlen das erste Mal außerhalb von Potsdam in Brandenburg unterwegs. Da haben gerade junge Familien mit kleinen Kindern sehr negativ auf uns reagiert. Das hat mich erschrocken, weil ich das so aus Potsdam nicht kenne.“

Protokoll: Louise Ringel