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Geil, die einzige Sparte im Unternehmen, die Gewinnne macht, verkauft man. Freut sich über das Einmalgeld und säuft dann ab. Sauber. Woe blöd kann man eigentlich sein?
Wissing macht heute einen auf Sarrazin! Zur Einordnung, Sarrazin war derjenige der mit dafür gesorgt hat, das damals viele Sozialwohnungen in Berlin verkauft wurden, und das völlig ohne Not. Berlin war damals bereits mit mehr als 62 Milliarden verschuldet, der Verkauf brachte lediglich 2,2 Milliarden, und heute bekommt man fast keine bezahlbare Sozialwohnung mehr, zumindest die, die Anspruch darauf hätten. Berlin ist heute genau so verschuldet wie damals!
Das schlimme bei den Verkauf von Schenker ist, das Schenker profitabel ist. Wieder Staatseigentum privatisieren das sogar profitabel ist, was zur Senkung der Schuldenlast bei der DB beiträgt, durch seine Erlöse, und das demnächst nicht mehr. Das läuft nicht mit rechten Dingen zu, welches Unternehmen würde einer seiner profitabelsten sparte verkaufen, genau keines, das wird nur gemacht weil der Steuerzahler die Schulden bei der DB, die Schenker bis jetzt bedient hat, bezahlen soll, neoliberale Politik wie sie im Buche steht. Ob Wissing und manch anderer etwas dafür bekommen?
Jeder wird in zehn Jahren sehen, das die Schuldenlast der DB genau so hoch ist wie die heutige, nur ohne die Einnahmequelle Schenker.
Es geht nicht darum Geld damit zu verdienen sondern die Bahn auf ihre eigendliche Daseinsberechtigung zurückzuführen: Schienenverkehr !
Was nutzt uns eine Bahn die ihre Gewinne auf den Straßen erwirtschaftet !
Das mantraartig vorgetragene Recht Israels auf Selbstverteidigung verschließt in Deutschland den Blick auf die brutale israelische Kriegsführung.
Verkauf der DB-Tochter Schenker: Kein großer Hoffnungsbringer
Der Erlös aus dem Verkauf von Schenker hilft, das Schuldenloch der Bahn zum Teil zu stopfen. In die Verkehrswende sollen die Milliarden nicht fließen.
Schenker war lange Stützpfeiler der gesamten Bahnbilanz Foto: D. Kerlekin/imago
Dem Rekordgeschäft steht nichts mehr im Wege: Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn und der Bund haben den Verkauf der Logistiktochter DB Schenker mit knappen 10 zu 9 Stimmen abgesegnet. Der Deal mit dem dänischen Unternehmen DSV bringt der Bahn bis zu 14,8 Milliarden Euro – mehr als jeder andere Firmenverkauf in der DB-Geschichte. Ob er die Verkehrswende vorantreibt, ist allerdings höchst fraglich. Schenker ist einer der größten Logistikdienstleister weltweit.
Das Geschäft mit Großwarenlagern und Warentransporten lief gut. Vor allem in den letzten Jahren, als Schenker zu Hochzeiten der Coronapandemie Masken und Impfstoffe sicher ans Ziel brachte, verbuchte das Unternehmen Milliardengewinne. Zuletzt wurden die Profite zwar wieder kleiner. Trotzdem blieb Schenker stets Stützpfeiler der gesamten Bahnbilanz, in seinen anderen Sparten macht der Staatskonzern Verluste. Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Bahnchef Richard Lutz feiern den Verkauf.
Endlich könne sich die Bahn auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und den Schienenverkehr in Deutschland besser machen. Schenker hat rund 72.700 Beschäftigte an mehr als 1.850 Standorten in über 130 Ländern weltweit. Diesen Ballast ist die Bahn nun los. An sich ist das eine gute Sache. Allerdings fließt das Geld, das die dänische Konkurrenz zahlt, nicht direkt in den deutschen Schienenverkehr, sondern komplett in die Tilgung von Schulden der Deutschen Bahn AG. Die lagen im ersten Halbjahr 2024 bei 33 Milliarden Euro.
Laut Wissing und Lutz bringt das der DB erst mal finanzielle Stabilität, im zweiten Schritt dann pünktlichere Züge, moderne Gleise und funktionierende Stellwerke. Klar wird damit, dass für die beiden immer noch die Konzernfinanzen an erster Stelle stehen – und nicht das Angebot auf der Schiene. Wissing kommt der Verkauf gelegen, weil er der Bahn dann etwas weniger Geld aus Bundestöpfen liefern muss. Wenn sich an dieser Denkweise nichts ändert, verspricht der Schenker-Verkauf nur kurzfristig Linderung, vor allem auf dem Papier.
Investition in die Schieneninfrastruktur
Dass DSV den Zuschlag bekommen hat, fordert weitere Opfer. Die Logistikfirma aus Dänemark gibt zwar für zwei Jahre eine Beschäftigungsgarantie. Dann aber sollen bis zu 1.900 Jobs wegfallen. DSV wird die bisherigen Schenker-Strukturen voraussichtlich zerschlagen, den Namen Schenker verschwinden lassen und sich den Konzern einverleiben – auf Kosten der Beschäftigten.
Wissing und Lutz hatten keinen Ehrgeiz mehr, darüber nachzudenken, wie sie DB Schenker selbst langfristig für die Verkehrswende im Güterverkehr nutzen können. Jetzt sollten sie wenigstens überlegen, wie sich der Verkaufserlös langfristig bezahlt machen könnte. Zum Beispiel als direkte Investition in die Schieneninfrastruktur. Oder als Startkapital für einen Schienenfonds, der über mehrere Jahre hinweg Geld für die Schiene bereithält, wie in Österreich oder der Schweiz.
Andernfalls entpuppt sich der Schenker-Deal als das, wovor Verkaufskritiker:innen schon seit Monaten warnen: als Verscherbeln von Tafelsilber, ohne Mehrwert für die Verkehrswende.
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Kommentar von
Nanja Boenisch
Redakteurin
Schreibt im Ressort Wirtschaft und Umwelt über Mobilität und Verkehrswende.
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