Krise bei Volkswagen: Tarif-Verhandlungen beginnen früher

Wegen Krise und Kürzungsplänen beginnen bei VW die Tarifgespräche bereits diesen Monat. Die Gewerkschaft IG Metall hatte darauf gedrängt.

Eine Flagge der IG Metall vor dem VW Werk in Zwickau

Die IG Metall will mit den Tarifverhandlungen loslegen Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Berlin | taz Bei Volkswagen werden wegen der Krise des Autobauers die Entgelt-Tarifverhandlungen vorgezogen. Sie beginnen bereits am 25. September, wie die IG Metall am Donnerstag mitteilte. Ursprünglich sollten die Gespräche erst im Oktober beginnen. Nachdem Volkswagen Anfang vergangener Woche seine Kürzungspläne bekanntgab, forderte die IG Metall ein Vorziehen der Gespräche. Nach ihrem „massiven Druck“ habe sich das Volkswagen-Management nun dazu bereit erklärt, so die Gewerkschaft.

Die IG Metall fordert eigentlich wie in der Metall- und Elektroindustrie ein Lohnplus von 7 Prozent sowie monatlich 170 Euro mehr für die Auszubildenden bei einer Laufzeit von einem Jahr. Sie begründet dies mit der schwachen Binnenkonjunktur, die besonders unter der Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher leidet. Der Konsum müsse wieder zum Wachstumsmotor werden, statt weiter die Wirtschaft zu bremsen, so die Gewerkschaft.

Bei den anstehenden Gesprächen wird es aber vornehmlich um die Beschäftigungssicherung gehen. Denn Volkswagen hat einen massiven Sparkurs angekündigt und schließt betriebsbedingte Kündigungen sowie Werksschließungen nicht mehr aus. So kündigte die Unternehmensführung am Dienstag neben anderen Tarifverträgen die seit 30 Jahren bestehende Beschäftigungssicherung. Damit sind betriebsbedingte Kündigung ab Mitte 2025 möglich.

Warnstreiks ab Dezember möglich

„Damit wird der Vorstand in keiner Weise seiner Verantwortung gegenüber der Belegschaft gerecht“, erklärte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger. „Wir werden in den Verhandlungen deutlich machen: Werksschließungen und Massenentlassungen wird es mit uns nicht geben.“ Wenn nötig, würden zehntausende Kolleginnen und Kollegen dies mit Nachdruck untermauern. Laut der Gewerkschaft endet am 30. November die Friedenspflicht. Damit sind ab Anfang Dezember Warnstreiks möglich.

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