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Filmempfehlungen für BerlinVon wegen lächerlich

Im neuen Weddinger Spielort migas ertönen Filmgespräche aus dem Archiv, im Odeon wird Jura in Pink getaucht, das Rollberg zeigt Horror im Feriencamp.

Jura studieren? Kein Thema: Reese Witherspoon in „Legally Blonde“ Foto: MGM

W er bereits in den 1970er und 1980er Jahren das Internationale Forum des Jungen Films bei der Berlinale besucht hat, kennt sie noch, die ausführlichen Filmgespräche die – nicht nur – Ulrich Gregor auf der Bühne des Delphi Kinos mit internationalen Filmschaffenden im Anschluss an die Vorführungen führte. Die meisten dieser Gespräche wurden auf Tonbändern aufgezeichnet und unlängst in der Corona-Zeit von Mit­ar­bei­te­r:in­nen des Kinos Arsenal digitalisiert.

Als „The Delphi Table“ ist jetzt im Rahmen des Festivals „Archival Assembly #3“ bei freiem Eintritt ein 120 Minuten langer Zusammenschnitt als Installation zu hören. Spielort ist die kürzlich eröffnete migas, a listening bar (Lindower Str. 19, Wedding), ganz in der Nähe des silent green Kulturquartiers, der zukünftigen Heimat des Kinos Arsenal (17.9., 12-18 Uhr, migas, a listening bar).

„Legally Blonde“ (2001) heißt die Komödie der RomCom-Filmreihe „Fetch“ des Kinos Odeon im September, und die besagte Blonde kommt zunächst einmal daher wie der personifizierte Blondinenwitz: Elle Woods trägt stets Pink und scheint wenig mehr im Kopf zu haben als den nächsten Termin im Schönheitssalon und einen möglichst dicken Verlobungsklunker von einem reichen Schnösel.

Dem blöden Typen ist die Freundin allerdings plötzlich „zu blond“ – weshalb diese zur Kompensation nicht nur mit Auszeichnung Jura in Harvard studiert, sondern auch ihren ersten Auftritt als Anwältin vor Gericht überaus erfolgreich bestreitet. Auf der Reise dorthin gibt es in „Legally Blonde“ so einige gelungene Gags zu verbuchen, und Reese Witherspoon stellt als charmante Hauptdarstellerin hier fraglos den Weltrekord im Dauergrinsen auf (18.9., 20.30 Uhr, Odeon).

Wer ist hier das Monster?

Extrem prosaisch betrachtet ist der Kiemenmann in Jack Arnolds „Horror“-Klassiker „Creature from the Black Lagoon“ natürlich nur ein Darsteller in einem absurden Gummianzug. Aber Arnold zeigt mit diesem Film ganz wunderbar, wie man etwas vermeintlich Lächerliches in etwas überaus Poetisches verwandeln kann: In einer der tollsten Sequenzen des phantastischen Films geht Hauptdarstellerin Julie Adams in der titelgebenden Lagune schwimmen und wird dabei von dem prähistorischen Kiemenmann beobachtet, der sich als scheuer Verehrer erweist und sich unter Wasser dem Rhythmus ihrer Schwimmbewegungen perfekt anpasst.

Das hätte auch Esther Williams nicht besser hinbekommen. Überhaupt ist das Monster – wie generell in den besten Horrorfilmen – eigentlich gar nicht monströs. Das sind viel eher die Menschen, die mit Gewalt in dessen Lebensraum eindringen (18.9., 19.30 Uhr, Babylon Mitte).

Welchen Film kann man prima an einem Freitag, den 13. spielen? Na klar, „Freitag der 13.“ (1980) natürlich, mit dem Regisseur Sean Cunningham nicht nur eine Welle ähnlich gearteter Teenie-Slasher-Filme lostrat, sondern auch gleich noch eine der umfangreichsten Filmreihen im Horrorkino begründete.

Um Aberglauben geht es in dem Billigschocker dabei allerdings nicht, sondern sehr handfest um eine Mordserie in einem wiedereröffneten Feriencamp, wo auch Jahrzehnte zuvor bereits Todesopfer zu beklagen waren. Um ehrlich zu sein: Eigentlich beklagt die Opfer hier niemand so richtig, und es bleiben am Ende auch nicht allzu viele Leute übrig, die das überhaupt tun könnten… (13.9., 22.30 Uhr, Rollberg).

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