piwik no script img

Neue Staffel „Emily in Paris“Einsichtslose Romantikerin

Die vierte Staffel der Netflix-Serie „Emily in Paris“ ist da. Obwohl sie wenig Tiefgang hat, ist sie sehenswert.

Lily Collins als Emily Cooper Foto: Netflix

Natürlich ein Baguette in der Hand und eine Baskenmütze auf dem Kopf: Emily Cooper (Lily Collins), eine junge Amerikanerin, wird für ihre Arbeit in einer Marketingfirma in der ersten Staffel nach Paris versetzt, um frischen Wind aus den USA in die französische Niederlassung zu bringen.

Die Serie „Emily in Paris“ von der Regisseurin Darren Star begleitet Emily bei ihren beruflichen Herausforderungen, ihren Versuchen, sich an das Leben in einer neuen Kultur anzupassen, und ihren persönlichen Abenteuern in der Stadt der Liebe.

Apropos Liebe: die kommt natürlich auch nicht zu kurz. Ihr Nachbar Gabriel (Lucas Bravo) hat es Emily seit Tag angetan. Doch er ist mit Camille liiert, die zudem Emilys Freundin ist. Im Französischkurs trifft sie dann auf Alfie, einen britischen Banker, der Paris nicht ausstehen kann – damit ist das Liebesdreieck perfekt. Das Finale der dritten Staffel war ziemlich dramatisch: Camille und Gabriel wollten heiraten. Doch kurz vor dem Ja-Wort ließ sie ihn am Altar stehen. Er und Emily seien ja seit ihrer ersten Begegnung ineinander verliebt.

Ein Ménage-à-trois-Drama

Doch das war nicht die einzige Überraschung: Camille ist schwanger. Dann ist Schluss. Zu­schaue­r*in­nen mussten sich gedulden: Wie geht es weiter in diesem Ménage-à-trois-Drama?

Nun sind die ersten Folgen der vierten Staffel draußen und es stellt sich schnell heraus: Emily ist weiterhin ihre eigene Priorität und auch das klischeehafte Frankreichbild wird beibehalten. Zwar werden hier und da auch mal ernstere Themen angerissen, etwa #MeToo und Machtmissbrauch. Die Vermarktung von Gleitgel, welches den „Glass Skin“-Trend aus Südkorea nach Paris bringen soll, erscheint dann aber irgendwie doch wichtiger.

Die Serie

„Emily in Paris“

4. Staffel auf Netflix

Trotzdem, wer Emily bis hierhin treu geblieben ist, wird auch in dieser Staffel nicht enttäuscht. Die Serie hatte nie den Anspruch, wirklichkeitsnah zu sein, und genau darin liegt ihre Stärke: Sie bildet das Paris ab, das wir uns in unseren kitschigsten Träumen ausmalen. Daher ist es eine Empfehlung für alle, die genau das brauchen, um dem grauen Alltag für eine Zeit zu entkommen. Wer auf der Suche nach Tiefgang ist, sollte vielleicht besser weitersuchen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!