Hotel in Rheinland-Pfalz eingestürzt: Zwei Todesopfer bei Einsturz

Im Moselort Kröv ist ein Stockwerk eines Hotels eingestürzt. Von zwei Toten wird berichtet, vier Verschüttete wurden bisher gerettet.

Acht Menschen eingeschlossen, darunter ein Kind: Ein Fahrzeug der Feuerwehr steht vor dem eingestürzten Hotel im Moselort Kröv Foto: Florian Blaes/dpa

KRÖV dpa/afp/taz | Im Moselort Kröv in Rheinland-Pfalz sind Teile eines Hotels eingestürzt. Nur fünf Menschen konnten sich aus dem Gebäude retten. Die Einsatzkräfte haben zwei Tote vermeldet. Es handle sich um eine Frau und einen Mann, wie es bei einer Pressekonferenz hieß. Zuvor war von einem georteten Toten die Rede gewesen.

Am Mittwochmorgen haben Einsatzkräfte die ersten Verschütteten gerettet. Es handele sich dabei um vier Menschen, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. Aus dem Gebäude wurden demnach ein Mann, ein Kind und zwei Frauen geborgen. Zunächst hatte Bild hierüber berichtet.

Drei verschüttete und noch unter den Trümmern befindliche Menschen sind wahrscheinlich schwer verletzt. Das sagte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Bernkastel-Wittlich, Jörg Teusch. Ihre Bergung sei sehr schwierig. „Die gesamte Gebäudestruktur gleicht einem Kartenhaus.“ Ihm zufolge waren nach dem Teileinsturz Kernbohrungen vorgenommen worden, um Richtmikrofone anzubringen. Über die sei es dann gelungen, Kontakt zu Verschütteten herzustellen

Laut Polizei ist ein Stockwerk des Gebäudes in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach gegen 23 Uhr eingebrochen, 14 Menschen waren zu dem Zeitpunkt im Haus, fünf davon konnten sich unverletzt retten. 31 Anwohner aus der unmittelbaren Nachbarschaft mussten evakuiert werden.

Ursache noch unklar

Auf Bildern vom Unglücksort aus der Nacht ist zu sehen, dass Teile des mehrstöckigen Fachwerkgebäudes eingestürzt sind. Betontrümmer liegen auf dem Boden. „Aufgrund des Schadensbildes handelt es sich um einen extrem anspruchsvollen Einsatz, da das Gebäude nur unter größter Vorsicht von den Einsatzkräften betreten werden kann“, hieß es in einer Polizeimeldung.

Rund 250 Helfer unter anderem von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) seien vor Ort – darunter Spezialkräfte und eine Rettungshundestaffel. Auch mit Drohnen wird der Unglücksort untersucht.

Wie es zu dem Teileinsturz des Gebäudes kommen konnte, war zunächst unklar. Anwohner hatten laut Polizei am späten Dienstagabend den Notruf gewählt.

Trinkort des Götz von Berlichingen

Bilder vom Unglücksort zeigen, dass es sich bei dem betroffenen Hotel um die „Reichsschenke zum Ritter Götz“ handelt. Es befindet sich in dem ursprünglich 1685 erbauten Bolcher Hof. Das Hotel ist nach Götz von Berlichingen benannt, der vor allem wegen des ihm von Johann Wolfgang von Goethe in einem Theaterstück zugeschriebenen Zitats – „er kann mich im Arsche lecken!“ - bekannt wurde.

Der tatsächliche Ritter Götz von Berlichingen soll laut lokalen Legenden in der Reichsschenke eingekehrt sein, weil dort die Weinsorte „Kröver Nacktarsch“ ausgeschenkt wurde. Die Reichsschenke gilt als „Urschenke“ des Kröver Nacktarsch. Ob die Legende aber stimmt, ist zweifelhaft. Der Ritter starb schon 1562, mehr als hundert Jahre vor dem Bau des Hofes.

Beim Einsturz beschädigt wurde aber vor allem ein hinter dem Hof liegender Gebäudeteil, das zu einem Hotel mit 14 Zimmern ausgebaut wurde.

Anm. der Redaktion: der Text wurde im Laufe des Tages mehrfach aktualisiert.

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