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Glaube Liebe Hoffnung: Mit seiner Masse ist der Kirchentag auch ein Segen für den Einzelhandel

Der 30. Deutsche Evangelische Kirchentag 2005 in Hannover in den harten Zahlen: Dauerteilnehmer wurden 105.000 gezählt, und bei der Gesamtteilnehmerzahl schrammt man in Hannover knapp an der Millionengrenze vorbei. Es bleibt bei der immer noch recht beeindruckenden Zahl von 940.000 Gezählten. 34.000 Mitwirkende sorgen dafür, dass die beim Kirchentag dann bestens unterhalten werden. Und wenn auch die Zwölf- bis 17-Jährigen mit knapp 20 Prozent die größte Gruppe unter den Kirchentagsbesuchern ausmachen, geht der Trend in Hannover doch weg von der Jugendlichkeit vergangener Kirchentage. Der Altersdurchschnitt liegt bei 36 Jahren.

Die Geschlechterfrage: 41,1 Prozent der Teilnehmenden sind männlich. 58,9 Prozent weiblich. Die Glaubensfrage: Wenig überraschend, liegen die Protestanten bei diesem Evangelischen Kirchentag mit 88,3 Prozent weit vorn. Acht Prozent machten ihr Kreuz bei katholisch, und 3,7 Prozent gruppieren sich unter Sonstige. Gut ökumenisch nicht nach der Konfession ausdifferenziert: 143.364 Frühstücke wurden in den Gemeinschaftsquartieren ausgegeben.

Dass Kirchentage zuallererst einmal Masse bedeuten, freute auch Karin Schindler-Abbes, die Sprecherin des Einzelhandelverbandes Hannover: „Die Besucher tummeln sich in der Innenstadt und gehen dabei auch eifrig einkaufen.“ Bei Messen wie der CeBIT sorgten vor allem ausländische Gäste für Umsatz. „Beim Kirchentag macht es dagegen die Masse.“

Glaube: „Mit Gottes Segen geht es uns besser.“ Meinte Bundespräsident Horst Köhler beim Kirchentag.

Liebe: „Für die Katholiken ist die Kirche die Mutter, für die Protestanten ist sie oft ein Problem.“ Der ehemalige Bundesminister Erhard Eppler (SPD) benannte beim Kirchentag den Unterschied zwischen den Konfessionen.

Hoffnung: „Der Neoliberalismus wird in Gottes Welt nicht das letzte Wort haben.“ Da ist sich der namibische Bischof Zephania Kameeta sicher.

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