Neue Musik aus Berlin: Ins Offene

Ignaz Schick, Anaïs Tuerlinckx und Joachim Zoepf veröffentlichen mit „Ensemble A“ ein Album, dass von herkömmlichen Formen des Jazz weit entfernt ist.

Anaïs Tuerlinckx Foto: Marion Innocenzi

Die Besetzung Plattenspieler, präpariertes Klavier und Bassklarinette gehört für eine Band nicht unbedingt zur Grundausstattung. Andererseits kommt es, wie bei so vielen Dingen, stets auf den Zusammenhang an, in dem die Geschichte steht.

Für ein Trio der improvisierten Musik ist so eine Auswahl schon eher üblich. Und das Ensemble A kann man eindeutig zu dieser Art des Zusammenspiels zählen.

Zwei Vertreter der Berliner Echtzeitmusik, der Turntablist und bei anderer Gelegenheit auch Saxofonist Ignaz Schick, und die Pianistin Anaïs Tuerlinckx, treffen hier zusammen mit dem Kölner Holzbläser Joachim Zoepf, der zur Neuen Improvisationsmusik gerechnet wird.

Von herkömmlichen Formen des Jazz ist das Ergebnis ihrer Begegnung recht weit entfernt. Auch wenn Zoepf auf seinen Instrumenten Bassklarinette und Sopransaxofon durchaus erkennbare Töne erzeugt. Schicks Beiträge an Plattenspieler und Sampler lassen sich schon weniger leicht greifen, dazwischen bewegt sich Tuerlinckx mit ihrem mechanisch verfremdeten Klavier.

Schick / Tuerlinckx / Zoepf: „Ensemble A“ (Confront)

Diese Melange aus elektronischen und akustischen Klängen ist in ständiger Bewegung, verändert seine Gestalt, ist nie ganz wütender Lärm, doch genauso wenig ruhiges Hintergrundrauschen.

Der erste der beiden Titel, „Electroacoustic Kaleidoscope“, fasst ihren Ansatz gut zusammen. Auch „Turntableturn“ gibt einen ungefähren Eindruck, was einen erwartet. So offen, wie Ensemble A die Sache angehen, empfiehlt sich auch beim Hören zu sein.

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Jahrgang 1971, arbeitet in der Kulturredaktion der taz. Boehme studierte Philosophie in Hamburg, New York, Frankfurt und Düsseldorf. Sein Buch „Ethik und Genießen. Kant und Lacan“ erschien 2005.

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