… BRANDENBURGER HÜHNER?: Karnickeln
Brandenburg ist nicht gerade für seine boomende Wirtschaft bekannt. Doch es gibt eine Branche, die wächst: 2011 legten die Brandenburger Hühner 716 Millionen Eier, teilte das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg jetzt mit. Das sind fast ein Zehntel mehr als im Vorjahr und so viele Eier, dass rein rechnerisch eine Selbstversorgung der Brandenburger gewährleistet ist.
Man könnte meinen, dass das angesichts der geringen Bevölkerungsdichte zwischen Oder und Elbe keine allzu große Leistung ist. Tatsächlich leben in Brandenburg seit vergangenem Jahr mehr Hühner als Menschen: Rund 2,5 Millionen Tiere tummelten sich in den Batterien. „Die tatsächliche Hühnerzahl liegt aber auf jeden Fall noch höher“, so Birger Schmidt vom Statistikamt – und schlägt damit die Einwohnerzahl von ebenfalls rund 2,5 Millionen. Denn erfasst werden nur die Legehennen, die ihre Eier in Betrieben mit mehr als 3.000 Plätzen legen. Tiere in kleineren Ställen werden nicht gezählt.
Ein Brandenburger Hühnerleben ist meist kein Spaß: Mehr als drei Viertel der Eier aus den Großbetrieben mit mehr als 3.000 Tieren kommen aus der Bodenhaltung – die bei solchen Hühnermassen nicht besser ist als die Käfighaltung. Und 1,3 Prozent der Eier kamen sogar noch aus Käfighaltung – obwohl die eigentlich schon seit zwei Jahren verboten ist.
Damit die Vermehrung der Hühner nicht zu noch hennenunwürdigeren Bedingungen in den Ställen führt, muss Brandenburg sich etwas überlegen. Wie wäre es mit der Einführung einer Brandenburger GockelGreenCard? Oder man macht es wie China – und erlässt eine Ein-Küken-Politik. KWB Foto: Gruban
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