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Aus nächster Nähe erschossen

NEUKÖLLN Ein Unbekannter feuert auf eine Gruppe junger Leute, ein 22-Jähriger stirbt. Einen rechtsextremen Hintergrund schließt die Polizei nicht aus

Die Polizei sucht mit Hochdruck nach dem Täter, der in der Nacht zum Donnerstag in Neukölln einen 22-jährigen Mann erschossen hat. „Wir haben rund zehn Hinweise erhalten, denen wir nachgehen“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Eine heiße Spur sei aber nicht dabei. Eine Mordkommission fahndet nach einem 1,80 Meter großen Mann mit dunklem Kapuzenpullover – mehr ist über den Todesschützen bislang nicht bekannt. Auch Motiv und Umstände der Tat sind bislang völlig unklar.

Laut Polizei waren fünf Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren auf dem Gehweg der Rudower Straße im Neuköllner Ortsteil Buckow unterwegs, offenbar gut gelaunt. Gegen 1.15 Uhr sprach sie der mutmaßliche Täter an und schoss aus wenigen Metern Entfernung auf die Gruppe. Laut Polizei gab er mehrere Schüsse ab, Ohrenzeugen wollen bis zu fünf Schüsse gehört haben. Der Täter flüchtete zu Fuß.

Das 22-jährige Opfer starb kurze Zeit später im Klinikum Neukölln, das sich gegenüber dem Tatort befindet. Zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren wurden schwer verletzt und mussten notoperiert werden. Zwei der Gruppe blieben körperlich unverletzt.

Die Polizei ermittelt in alle Richtungen, sagte der Polizeisprecher. Gerüchte, dass es sich um eine Beziehungstat gehandelt habe, konnte er nicht bestätigen. Einen rechtsextremen Hintergrund der Tat schließt die Polizei nicht aus, es gebe aber keine konkreten Hinweise darauf. Bei dem 22-jährigen Opfer handelt es sich um einen Mann mit türkischem Migrationshintergrund. Am Tatort legten Freunde der Opfer Blumen nieder und stellten Kerzen auf. Innensenator Frank Henkel (CDU) zeigte sich erschüttert: „Diese entsetzliche Tat lässt uns derzeit alle völlig fassungslos zurück.“ SE

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