Kinder fragen, die taz antwortet: Mit welcher Milch stillen Mütter?

Kommt bei Müttern Kuh- oder Hafermilch aus der Brust? Jede Woche beantworten wir hier eine Kinderfrage. Diese Frage kommt von Pauline, 4 Jahre alt.​

Ein Baby wird gestillt.

Es heißt, Muttermilch schmecke leicht süßlich. Die meisten Babys trinken sie jedenfalls sehr gerne Foto: imago

Milch ist nicht gleich Milch, das hast du gut beobachtet. Wenn Erwachsene im Café einen Cappuccino bestellen, fragt die Bedienung manchmal: „Mit Kuhmilch oder mit Hafermilch?“ Auch ins Müsli mischen die einen Kuhmilch, die anderen Hafermilch. Wieder andere trinken lieber Milch-Getränke aus Soja oder aus Mandeln oder aus Reis, all das gibt es inzwischen in den Läden zu kaufen.

Die Milch, die Babys aus der Brust trinken, ist noch mal etwas anderes. Sie kommt weder von Kühen noch von Pflanzen, sondern von den Müttern, deshalb heißt sie auch Muttermilch. Wenn Frauen Kinder kriegen, bereitet sich ihr Körper automatisch darauf vor, Milch zu erzeugen, damit das Baby nach der Geburt genug zu trinken hat. Praktisch, oder? Bei Kühen und Kälbern ist das so ähnlich. Während bei der Kuh die Milch aus dem Euter kommt, kommt sie bei Müttern aus der Brust. Es heißt, Muttermilch schmecke leicht süßlich. Die meisten Babys trinken sie jedenfalls sehr gerne.

Kuhmilch schmeckt auch gut. Es ist aber leider so, dass Kühe sehr viel rülpsen und pupsen. Ein Teil der Luft, die dabei aus ihrem Maul und ihrem Po kommt, ist schlecht für das Klima, Methan heißt diese Art von Luft. Weißt du schon, dass es auf der Erde wärmer wird und deshalb das Wetter manchmal verrückt spielt, dass es heiß wird oder sehr viel regnet?

Das Methan in den Pupsen der Kühe trägt leider dazu bei, dass das Klima wärmer wird, es ist also schädlich. Deshalb trinken immer mehr Leute Milch, die aus Pflanzen hergestellt wird, zum Beispiel aus Hafer. Denn wenn weniger Kuhmilch getrunken wird, muss man auch weniger Kühe halten. Und wenn es weniger Kühe in den Ställen und auf den Weiden gibt, wird auch weniger gerülpst und gepupst. Dann erwärmt sich das Klima nicht so sehr.

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Nun sagst du vielleicht: Meine Mama pupst doch auch, und bei Papa hast du das auch schon mitgekriegt. Und du selbst pupst auch, alle Menschen tun das. Zum Glück enthalten Menschen-Pupse aber viel weniger Methan, sie schaden dem Klima daher nicht so wie die von der Kuh.

Weil Kühe Gras verdauen, müssen sie auch viel mehr pupsen als wir Menschen, Hunderte Liter Methan jeden Tag. In einer Milchpackung ist ja ein Liter. Wenn Hunderte solcher Packungen nebeneinander stünden, ist das die Menge Methan, die Kühe jeden Tag von sich geben. Hilfe, so viel Pups! Da versteht man gleich noch besser, dass manche Leute lieber Hafermilch trinken, oder?

Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de.

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