Tornados in den USA: Mindestens 15 Tote nach Stürmen
Am „Memorial Day Weekend“ ziehen Tornados über etliche Bundesstaaten hinweg – mit schlimmen Folgen. Rettungskräfte suchen nach weiteren Opfern.
Washington dpa | Heftige Stürme haben im Süden und mittleren Westen der USA eine Schneise der Verwüstung hinterlassen und mindestens 15 Menschen das Leben gekostet. Rettungskräfte und Polizei suchten an etlichen Orten nach möglichen Opfern in den Trümmern und versorgten Dutzende Verletzte. Tote wurden aus den Bundesstaaten Texas, Arkansas, Oklahoma und Kentucky gemeldet, wie US-Medien am Sonntagabend (Ortszeit) berichteten.
An vielen Stellen waren in der Nacht zum Sonntag Tornados gemeldet worden. Medien berichteten über Hagelkörner, die etwa die Größe von Tennisbällen hatten. In Oklahoma erreichte einer der Stürme nach vorläufigen Schätzungen mindestens die Stufe drei von fünf – Tornados dieser Klassifizierung können eine Geschwindigkeit von bis zu 265 Kilometern pro Stunde erreichen.
Viele Tote besonders in Texas
Lokale Behörden und Augenzeugen teilten in den sozialen Medien Fotos und Videos der Zerstörung. Die Stürme ließen schwere Sattelzüge samt Ladung umkippen, machten Gebäude dem Erdboden gleich und rissen Stromleitungen mit sich. Fast eine halbe Million Menschen in neun Bundesstaaten waren laut CNN am frühen Sonntagabend ohne Strom.
Besonders schwer traf es den texanischen Landkreis Cooke County nahe Dallas. Wie verschiedene Medien unter Berufung auf den zuständigen Sheriff berichteten, zerstörte ein Sturm dort zunächst eine Raststätte an einer Schnellstraße und wütete dann in einer Wohnwagensiedlung.
Sieben Menschen starben, darunter vier Kinder. In ganz Texas gab es mehr als 100 Verletzte, wie der Gouverneur des Bundesstaats, Greg Abbott, bei einer Pressekonferenz erklärte. Hunderte Häuser wurden demnach zerstört. Das Ausmaß der Zerstörung wurde am Sonntagabend erst langsam deutlich. In mehreren Regionen wurde der Notstand ausgerufen.
Unwetter noch nicht vorbei
In den USA ist am Montag ein Feiertag – am langen „Memorial Day Weekend“ wird mit der Eröffnung der Badesaison inoffiziell der Sommer eingeläutet. Viele Amerikanerinnen und Amerikaner treffen sich zum Schwimmen und Grillen.
Mancherorts dürften die Feierlichkeiten wegen der Unwettergefahr nun ausfallen. Der nationale Wetterdienst sprach für mehrere Bundesstaaten weitere Unwetter- und Tornado-Warnungen aus. Im Süden von Texas galten zudem Hitzewarnungen wegen gefühlter Temperaturen von über 45 Grad.
Experten führen die Häufung von Naturkatastrophen in den USA – Stürme, Überflutungen und Waldbrände – auch auf die Folgen des Klimawandels zurück. In den vergangenen Jahren hat sich die Zahl der Tornados laut US-Wetterdienst vervielfacht.
Leser*innenkommentare
Ricky-13
Foto oben: *Die Tornados in den USA rissen Sattelzüge, Autos und ganze Häuser mit sich*
So wird es wohl bald des Öfteren in den USA aussehen, wenn man wieder einen republikanischen (Möchtegern)-Politiker wählt, der das klimaschädliche Wirtschaftswachstum weiterhin am Leben halten möchte, und das obwohl die CO2-Konzentration in der Atmosphäre bereits auf über 420 ppm angestiegen ist und auf der ganzen Welt immer mehr Wälder im Sommer abfackeln. Erfreulich ist aber, dass die jungen US-Amerikaner sich jetzt auch endlich gegen die klimazerstörenden Großkonzerne zur Wehr setzten, aber dagegen wird dann wohl in den USA noch schärfer und brutaler vorgegangen werden wie in Deutschland, wo man Klimaschützer ja sogar schon zur 'kriminellen Vereinigung' stempeln will, damit dem klimaschädlichen Kapitalismus kein "Leid" zugefügt wird.
Viele US-Amerikaner haben auch immer noch nicht begriffen, dass der Klimawandel nicht "spaßt". Vor einiger Zeit hatte ich gelesen, dass US-Amerikaner, wenn sie in ein Geschäft zum Einkaufen gehen, ihr Auto mit laufenden Motor draußen stehen lassen - im Sommer wegen der Klimaanlage und im Winter wegen der Heizung. Was soll man dazu eigentlich noch sagen?