Die Wochenvorschau für Berlin: Kai Wegner ist dann mal weg

Montag bis Donnerstag bestimmt die Mode. Mittwoch wird an die Ermordung von Hatun Sürücü erinnert. Und Sonntag haben einige Ber­li­ne­r:in­nen die Wahl.

Die Designerin Anja Gockel (M) steht nach ihrer Show im Rahmen der Berlin Fashion Week im Hotel Adlon mit ihren Models auf dem Catwalk, ein Foto von 2023. Gockel hat auch 2024 wieder eine Show in Berlin zur Fashion Week.

Designerin Anja Gockel (Mitte) aus Berlin nach ihrer Show zur Berlin Fashion Week im letzten Jahr. Sie ist auch 2024 wieder dabei Foto: dpa/Jens Kalaene

BERLIN taz | Äh, ach so, die gibt es ja auch noch: Am Samstag von der riesigen Demo gegen rechts den Boulevard Unter den Linden nach Hause flanierend, fällt am Kronprinzenpalais ein riesiges Banner auf, das im Wind zärtlich flattert. Es trägt keine Botschaft wie „Nazis nerven mehr als Wespen“, sondern wirbt für den Berliner Salon im Kronprinzenpalais unter anderem mit Christiane Arp, der am Montagnachmittag im Rahmen der beginnenden Berlin Fashion Week stattfindet.

Doch zum Smalltalk mit der ehemaligen Chefredakteurin der deutschen Vogue kommt mensch nur mit Einladung hinein. Aber immerhin, die Branche fördert junge Talente: Neben bekannten Mo­de­ma­che­r:in­nen aus aller Welt sind allein 18 De­si­gne­r:in­nen aus Berlin mit einer Show auf der Fashion Week dabei, die bis Donnerstag läuft.

Und keine Modewoche ohne eine entsprechende Kundgebung: Gleich zum Auftakt protestiert am Montag ab 10 Uhr und den ganzen Tag über Greenpeace vor dem Brandenburger Tor gegen die Verschmutzung der Umwelt in Ghana durch Fast-Fashion-Kleidung als Plastikmüll. Vor Ort wird auch Viola Wohlgemuth sein, die für Greenpeace in Ghana längere Zeit zum Thema recherchiert hat. „Wir haben am Montag einen Infrarotscanner dabei“, sagt sie der taz am Telefon. Diese Scanner erkennen Plastikmaterial in Bekleidung anhand der Wellenlänge des reflektierten Lichts. Also, wenn Sie schon immer wissen wollten, was Sie so mit sich herumschleppen …

Der Regierende in Israel

Noch mal Montag: Kai Wegner, der Regierende Bürgermeister, ist dann mal weg – aber nur drei Tage. Er fliegt nach Tel Aviv (es sind gerade Winterferien, da findet wie sonst dienstags keine Senatssitzung statt). Bei dem Besuch will er sich über die Lage in Israel und der Region informieren, so die Nachrichtenagentur dpa. Geplant sind Gespräche unter anderem mit seinem Tel Aviver Amtskollegen und Vertretern der Stadtgesellschaft. Dabei werde es einen ersten Austausch geben, um die geplante Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tel Aviv vorzubereiten

Ernst geht die Woche weiter. Am Mittwoch jährt sich der Todestag von Hatun Aynur Sürücü zum 19. Mal. Die Berlinerin wurde am 7. Februar 2005 durch ihren Bruder ermordet, weil sie sich nicht den patriarchalen Vorstellungen von Teilen ihrer Familie beugen und ein selbstbestimmtes Leben führen wollte. Ver­tre­te­r:in­nen von Bezirk und Senat sowie dem Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung legen am Gedenkstein in der Oberlandstraße gemeinsam einen Kranz nieder und erinnern an die Ermordete.

Die Woche klingt am Sonntag mit einem Ereignis aus – endlich, möchte man aufstöhnen –, das nicht alle Ber­li­ne­r:in­nen gleichermaßen angeht: Wegen zahlreicher Pannen muss die Bundestagswahl 2021 in Berlin teilweise wiederholt werden, so hatte das Bundesverfassungsgericht am 19. Dezember 2023 entschieden.

Die einen juckt die Chose also nicht. Andere befürchten eine mickrige Wahlbeteiligung, die der AfD argumentativ in die Hände spielen könnte, weil sich das Ergebnis zum rechten Rand hin verschieben könnte. Eher ein gefühlter, dennoch nicht zu unterschätzender Effekt. An der Sitzverteilung wird sich durch die Wahlwiederholung in Teilen nichts ändern – so viel ist eh klar. Dritte hoffen auf die hohe Wahlbriefbeteiligung (eben weil Ferien sind) und den politischen Schwung, den die derzeitige Protestbewegungen gegen die AfD mit sich bringen. So oder so, zum Ausgang dieser Teil-Wahlwiederholung lesen Sie alles Relevante bei uns in der taz.

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