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Reederei-Investments in HafenterminalsAfrikas Terminals sind beliebt

Häfen sind begehrte Übernahmeziele, wie eine Studie der Beratungsfirma PwC zeigt. Dabei geht es auch um die Kontrolle globaler Handelsrouten.

Mit Häfen lässt sich weltweit viel Geld verdienen Foto: Marcus Brandt/dpa

Hamburg taz | Die Beteiligung von MSC am Hafenbetreiber HHLA bleibt in Hamburg umstritten. Die Schweizer Reederei soll künftig bis zu 49,9 Prozent an dem teilstaatlichen Unternehmen erhalten, das drei Containerterminals in der Hansestadt betreibt und auf das der Großteil des Umschlags an der Elbe entfällt. Der „Fall MSC“ ist kein Einzelfall, wie eine Studie zeigt, die das Beratungsunternehmen PwC am Dienstag veröffentlichte. Im vergangenen Jahr gab es demnach weltweit 16 ähnliche Deals im Wert von 4,2 Milliarden US-Dollar (3,9 Milliarden Euro).

Käufe und Verkäufe im Bereich der Hafeninfrastruktur erleben seit 2015 einen deutlichen Anstieg. Das Transaktionsvolumen summiert sich insgesamt auf rund 100 Milliarden US-Dollar. 2023 ist der Wert der Übernahmen zwar zurückgegangen, aber noch immer vergleichsweise hoch.

„Die aktuelle Verunsicherung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Häfen und Terminals weltweit in den strategischen Fokus gerückt sind – und das auf lange Sicht“, sagt André Wortmann, Leiter des Maritimen Kompetenzzentrums bei PwC in Hamburg. „Wer wichtige Häfen und Seewege kontrolliert, hat bedeutsamen Einfluss auf den internationalen Handel.“

Die Flut an Übernahmen wurde begünstigt durch steigende Frachtraten. Nach dem Ende des Corona-Lockdowns sorgte der Aufschwung der Weltwirtschaft für astronomische Raten: So kostete der Transport eines Containers von Schanghai nach Hamburg statt 2.000 nun über 12.000 Dollar. Die verschwiegene MSC-Reederei soll allein 2022 nach Expertenschätzung 36 Milliarden Euro Rekordgewinn eingefahren haben.

Reedereien investieren Milliarden

Auch andere Reederei-Riesen wie Maersk oder Hapag-Lloyd investieren Milliarden in den Kauf von Terminals in aller Welt. Das Eindringen der finanzstarken Reedereien in den Hafenumschlag betrachten Logistikkonzerne wie Kühne und DHL mit Sorge. Anderseits hofft beispielsweise der Verein Bremer Spediteure auf mehr Umschlag in seinem Revier.

Wortmann beobachtet nun eine Verschiebung: Zwischen 2015 und 2023 zielten zwei Drittel der 184 Deals noch auf Häfen in Asien und Ozeanien ab. Wenngleich auch Ziele in Europa attraktiv blieben, wie der Einstieg von MSC bei HHLA zeigt. Aktuell gewinnen aber Investitionen ausländischer Reedereien in Terminals in Afrika an Bedeutung.

Der Grund dafür sei nicht allein die zunehmende Bedeutung als Lieferant wichtiger Rohstoffe, sondern auch die strategische Lage des Kontinents entlang der globalen Handelsrouten der Zukunft. Dort finde aktuell ein Wettstreit zwischen China und der EU statt, so PwC. Mit im Rennen ist MSC, das über 70 Containerterminals in 30 Ländern betreibt.

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