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Ab jetzt geht’s um Inhalte

Stöß kandidiert gegen Müller für SPD-Vorsitz

VON BERT SCHULZ

Es war höchste Zeit, dass Jan Stöß seine Drohung wahr und die Kandidatur gegen den SPD-Landesvorsitzenden Michael Müller offiziell macht. Denn jetzt kann es bis zum Parteitag Anfang Juni endlich um mehr gehen als nur um Machtspielchen.

Stöß’ Schritt kommt nicht mehr überraschend. Zum einen ist die Gelegenheit, sich den Chefsessel der Sozialdemokraten zu krallen, günstig wie lange nicht: Der als blass verschrieene Müller ist wegen seiner Doppelfunktion als Senator und Parteivorsitzender angreifbar geworden. Zum anderen gibt es mehr zu gewinnen als nur den Parteiposten: Klaus Wowereit hat es versäumt, einen aussichtsreichen Kronprinzen aufzubauen – Michael Müller hat mangels Alternativen auch diesen Posten inne. Verliert er nun gegen Stöß, kann er die Wowereit-Nachfolge völlig vergessen.

Was zählt gegen die CDU?

Ganz abgesehen davon aber kann die Dauerregierungspartei SPD eine Debatte über Inhalte sehr gut vertragen. Schließlich heißt der Regierungspartner nicht mehr Linkspartei, sondern CDU. Die kuschelt und kuscht zwar ganz genauso wie die Sozialisten. Das muss aber nicht so bleiben. Welche Ziele sind dann für den „linken“ Regierungspartner SPD relevant?

Überhaupt ist die angekündigte Auseinandersetzung zwischen angeblich links (Stöß) und angeblich rechts (Müller) für Überraschungen gut: Schließlich hat der Stadtentwicklungssenator seit Amtsantritt mit seiner Mietenpolitik stark die sozialdemokratische Seele bedient. Wie weit sind die beiden – und die entsprechenden Flügel – inhaltlich voneinander entfernt?

Wir sind gespannt. Auf geht’s auf die Bühne.

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